Eisenberg Pfarrerehepaar Dünkel wird nicht gemeinsam auf der Kanzel stehen

Roland und Erdmute Dünkel fühlen sich in Eisenberg gut aufgenommen.
Roland und Erdmute Dünkel fühlen sich in Eisenberg gut aufgenommen.

Die Pfarrstelle 1 in Eisenberg liegt seit Kurzem in den Händen des Ehepaars Dünkel. Die beiden haben strikt getrennte Aufgabenbereiche. Welche das sind und was die aus Pirmasens kommenden Theologen in nächster Zeit vorhaben.

Das Autokennzeichen PS weist zwar immer noch auf ihren bisherigen Wirkungsbereich hin, aber in Eisenberg sind sie trotzdem schon angekommen: Pfarrerin Erdmute Dünkel und ihr Ehemann Pfarrer Roland Dünkel bekleiden seit einigen Wochen gemeinsam die Pfarrstelle 1 der protestantischen Kirchengemeinden Eisenberg und Ramsen. Allerdings nicht zu gleichen Teilen.

Roland Dünkel hat eine Dreiviertel-Stelle und zu seinen Aufgaben gehört unter anderem der Religionsunterricht in der Grundschule Ramsen. Außerdem bereitet er die Präparanden und Konfirmanden für die Einsegnung vor. Erdmute Dünkel ist für das letzte Viertel der Stelle vor Ort zuständig. Zudem hat sie eine halbe Stelle zur Dienstleistung im Dekanat Bad Dürkheim inne. Die Pfarrerin legt ihre inhaltlichen Schwerpunkte besonders auf die Frauenarbeit und Fragen der Gerechtigkeit.

Noch in der Orientierungsphase

Die Geschäftsführung in den beiden Pfarreien liegt weiterhin in den Händen von Pfarrer Karl-Ludwig Hauth. Und auch die Gottesdienste und Kasualien – sprich: Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen – werden wie bisher geregelt. Dass die Eheleute wie bei ihrer Amtseinführung gemeinsam auf der Kanzel stehen und predigen, wird wohl künftig nicht so oft vorkommen. Sie fühlten sich an ihren neuen Wirkungsstätten mit offenen Armen freundlich aufgenommen und ebenso gut aufgehoben, sagen beide übereinstimmend.

Und: Es passe „alles total gut“, denn sie seien bisher „offenen und netten Menschen begegnet“. Für die Festlegung besonderer Akzente ihrer Arbeit sei es noch zu früh, meint Roland Dünkel: „Wir sind momentan noch in der Orientierungsphase und wollen sehen, was vorhanden ist.“ Dabei gelte auch die Regel eines guten Gärtners, der zunächst prüfe, was auf dem fruchtbaren Boden wachse, den er für seine Arbeit vorfindet. Deshalb stehen in nächster Zeit Besuche und Kennenlernen bei den kirchlichen Gruppierungen in ihrem Terminkalender, um zu sehen, wo Bedarf vorhanden ist.

Mehrere Gründe für Wechsel nach Eisenberg

Dass die sonntäglichen Gottesdienste nicht von so vielen Menschen besucht werden, wie bei ihrer Amtseinführung, dessen sind sich beide Theologen bewusst. „Aber“, sagt Roland Dünkel, „ein Gottesdienst ist eine wohltuende Veranstaltung.“ Er freue sich über jeden, der daran teilnehme, auch wenn es wenige seien. Dafür, dass sich die Eheleute gerade auf die seit zwei Jahren freie Pfarrstelle in Eisenberg beworben haben, gebe es mehrere Gründe. Nach zwölf Jahren in einer Gemeinde in Pirmasens könne ein Wechsel neue Frische in die Tätigkeit bringen. Außerdem hätten die beiden 20 und 22 Jahre alten Söhne das elterliche Nest in Richtung Studium verlassen, was für alle Beteiligten einen Neuanfang bedeute.

Dass die örtliche Tanzschule für die Wahl Eisenbergs den Ausschlag gegeben hat, verneinen die beiden begeisterten Hobby-Tänzer lachend. Außerdem erkunden die Naturliebhaber in ihrer Freizeit mit den Fahrrädern die Umgebung. Dass es dabei nach Stauf steil bergauf und von dort nach Rosenthal ebenso wieder hinabgeht, haben sie schon im wahrsten Sinne erfahren. Die 2009 getroffene Entscheidung aus Mecklenburg-Vorpommern in die Pfalz zu wechseln, um hier ein familienfreundliches Vikariat zu absolvieren, haben beide bis jetzt noch nicht bereut und daran wird sich hoffentlich auch künftig nichts ändern. Denn „Land und Leute“ haben sie schätzen gelernt.

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