Grünstadt „Und danach wird gemeinsam gegrillt“

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Bücher, Spielzeug, Gartenmöbel – und ganz viel Sinn für die Gemeinschaft: Der Ebertsheimer Dorfflohmarkt am Samstag hat zwar nicht die Massen, aber doch genügend Besucher angezogen. Ortsbürgermeister Bernd Findt war zufrieden: „Ich bin froh, dass die Ebertsheimer unseren Flohmarkt immer wieder aufs Neue annehmen. Ganz so viel los wie letztes Jahr ist zwar nicht, aber das liegt wohl am Wetter – und es kommen ja trotzdem noch einige Leute.“

Die zwischenzeitlich heftigen Schauer haben die Ebertsheimer nicht davon abgehalten, 16 Verkaufsstände aufzubauen. In der Wassergasse haben drei Familien am Flohmarkt teilgenommen. Das Ehepaar Susanne und Rainer Brehm nahm schon zum fünften Mal teil: „Am besten gehen die selbstgemachten Filzsocken und Spielsachen weg“, so Susanne Brehm, „einige Dinge wollte ich erst gar nicht rausstellen – aber genau die wurden dann mit am schnellsten verkauft. Wie zum Beispiel die alte Ritterburg.“ Unvermeidbar angesichts der Wetterprognosen war nicht nur bei den Brehms ein Pavillon. Der bot nicht nur genügend trockenen Platz für Verkaufsfläche, sondern auch für Besucher und ein Fläschchen Sekt. Brehm: „Es ist jedes Jahr wieder schön, mit ein paar Ebertsheimern hier zusammen zu sitzen und zu plaudern. Nach dem Flohmarkt wird bei uns noch gegrillt.“ So werden aus zwei Personen, die hinter der „Ladenfläche“ sitzen, ganz schnell mal sieben. Ein Faktor, der auch Findt wichtig ist: „Am schönsten ist es, durchs Dorf zu laufen und mit allen möglichen Leuten ins Gespräch zu kommen. Keiner hat den Anspruch, mit diesem Flohmarkt ein Vermögen zu machen. Aber das gemütliche Beisammensein gehört irgendwie dazu.“ Genau so sehen das auch Petra Mehrhof und Sonja Fischer, Mitglieder des evangelischen Kirchenvereins. Sie hatten wie immer ihren Flohmarkt an der Kirche aufgebaut und verkauften Gespendetes. Weil sie dort auch noch Kaffee und Kuchen anboten, war der Platz in der Hauptstraße der Mittelpunkt des Dorfflohmarktes. Viele alteingesessene Ebertsheimer trafen sich dort zum Erzählen (und Kuchen essen). Der Verkaufserlös geht an den Kirchbauverein. „Dieses Jahr haben wir mehr Gewinn gemacht – obwohl 2015 mehr Menschen da waren“, bilanzierte Mehrhof, die auch nicht um einen Regenschutz herumkam: Mit zahlreichen Plastikfolien wurde der Stand abgedeckt. Petra Kaya und Felicitas Hepp breiteten ihr Angebot im überdachten Hof aus. „Wir haben heute viel Gewinn gemacht“, so Kaya, „die Leute haben sich immer, wenn es mal wieder zu regnen angefangen hat, bei uns untergestellt. “ Einziger Wermutstropfen des ansonsten gelungenen Dorfflohmarktes ist laut Findt, dass im Ortsteil Rodenbach keine Stände aufgebaut waren. Trotzdem kämen noch genügend Leute, sodass man noch nicht ernsthaft in Erwägung ziehe, den Flohmarkt an einem zentralen Platz auszurichten. „Wir haben mal darüber nachgedacht – aber der Nachteil dabei ist, dass die Leute ihre ganzen Dinge dann herumtragen müssen. Viele wollen das nicht.“ |hofi

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