Grünstadt Vielseitigkeit gefragt
Am Sonntag ist beim KSV Grünstadt der fünfte und letzte Wettkampftag der Jugendliga über die Bühne gegangen. Die Gastgeber holten dabei den Sieg in der Mannschaftswertung.
GRÜNSTADT. Einen interessanten Einblick gab es dabei in das Mehrkampf-System. Denn beim KSV Grünstadt kann man zwar Gewichtheben erlernen, aber gerade im Kinder- und Jugendbereich sind Training und Wettkämpfe sehr vielseitig. Darauf legt das Trainer-Team Rudolf Knodel, Rolf Mayer und John Attilo besonderen Wert. Am Sonntagmorgen füllt sich die Halle bereits um Viertel nach acht. Zuerst werden Jacken und Trikots ausgeteilt, dann erfolgt das Messen und Wiegen aller Sportler. 21 Teilnehmer aus den Jahrgängen 2002 bis 2010 zählt die Veranstaltung, 15 davon gehen für den KSV an den Start. Der sechsjährige Johannes Wenz und Wiebke Schlee (7) bestreiten heute ihren ersten Wettkampf und sind ein wenig aufgeregt. Debütant ist auch Moritz Kessler (11), aber der kennt den Ablauf schon von seiner Schwester Emily; außerdem hat er zuvor für die TSG Grünstadt geturnt. Die E-Jugend (2006 bis 2010) beginnt mit dem Sprung. Aus dem Stand wird dreimal nach vorne gehüpft. Jeder hat zwei Versuche, der Kampfrichter ermittelt Weiten zwischen 4,10 und 4,85 Metern, damit sind alle zufrieden. Danach ist „Kugelschock“ an der Reihe. Hierbei wird eine zwei Kilo schwere Kugel ebenfalls aus dem Stand beidhändig mit Schwung über den Kopf nach hinten geworfen. Das gestaltet sich für die Minis schon schwieriger, man muss sich dabei richtig strecken und biegen. Die größte Weite (14,10 Meter) wird vom Speyerer Leon Carvalho da Silva Prior erzielt, er ist mit 14 Jahren einer der ältesten im Teilnehmerfeld. Die D-Jugendlichen (Jahrgang 2004 und 2005) machen im Aufwärmraum Liegestütze. Auf dem Boden liegt ein grüner Ball, der mit dem Kinn berührt werden muss. Die meisten kriegen das super hin, am besten ist Ben Kessler aus Grünstadt. Er absolviert in 30 Sekunden 49 Wiederholungen. Anstrengend ist der Bauchmuskeltest, der auf einem in die Sprossenwand eingehängten Brett durchgeführt wird. Die Sportler befinden sich in Schräglage auf dem Rücken liegend, halten sich an einer Sprosse fest und müssen versuchen, mit den Fußspitzen die Wand zu berühren. Die meisten Wiederholungen (22 in 30 Sekunden) schafft das KSV-Trio Moritz Keßler, Malte Reichenecker und Ben Kessler. Nach einer Stunde fängt das Gewichtheben an. 2,5 Kilo werden für den ersten Versuch von Johannes Wenz aufgelegt. 4,5 Punkte gibt’s für den gelungenen Versuch. Auf einer Skala von eins bis zehn beurteilt Kampfrichter Frank Linder die Technik. „Natürlich werden am Anfang noch Fehler gemacht, deswegen ist die Punktzahl erst mal nicht so hoch“, erklärt er. Eine Ausnahme gibt’s: Neuling Moritz Keßler erreicht die Noten 7 und 7,5. Dies realisiert er erst, als ihm Rudolf Knodel gratuliert. Auf die höchste Punktzahl (9,5) bringt es Lucas Knodel, aufs höchste Gewicht (95 Kilo) Leon Carvalho da Silva Prior. „In der E- und D-Jugend spielt das Hantelgewicht keine Rolle“, so Abteilungsleiter Axel Wenz, „da ist nur die Technik-Wertung ausschlaggebend. Es wird so lange mit geringen Lasten geübt, bis der Ablauf sitzt.“ Bei der Schüler-Kategorie (2003 und 2002) werde die gehobene Last zwar angerechnet, den Ausschlag bildeten aber trotzdem noch die Technikpunkte. Nach dreieinhalbstündiger Wettkampfdauer ruft Wenz zur Siegerehrung. Siege in ihren Alters- und Größenklassen erkämpfen sich die KSV-Athleten Johannes Wenz, Wiebke Schlee, Kaatje Asbach (alle E-Jugend), Pia Kessler, Sinem Tas, Ben Kessler, Moritz Keßler (D-Jugend) sowie Ina Feil, Emily Keßler und Lucas Knodel (Schüler). Jeweils den zweiten Platz holen Falk Hammer, Simge Tas, Malte Reichenecker, Nuri Peker und Julian Schneider. Eine Trophäe als Jahresbeste erhalten Kaatje Asbach (weibliche E-Jugend), Ben Kessler (männliche D-Jugend) und Emily Keßler (Schüler, weiblich). Nach dem Triumph in der Teamwertung steht der Wanderpokal wieder im KSV-Vereinsheim, zum achten Mal in Folge. „Es ist schön, dass wir so viele Teilnehmer aus Grünstadt haben“, so Axel Wenz, „aber schade, dass andere Vereine im Laufe des Jahres einen Rückgang hinnehmen mussten.“ |atm