Grünstadt „Von Schneckentempo kann keine Rede sein“

Der Bau der Umgehungsstraße Kirchheim hat begonnen. Als erstes wird eine Brücke über die Bahnstrecke Grünstadt - Kirchheim gebaut. Danach soll noch im Herbst dieses Jahres mit dem Bau der 224 Meter langen Eckbachtalbrücke begonnen werden.

Anlieger der Weinstraße in Kirchheim sind froh, dass ein Ende der Belastung durch den Verkehr, durch Lärm und Abgase, absehbar ist. Es gibt aber auch Fragen, wie sie zum Beispiel Ulrich Neser stellt. Er verstehe nicht, warum der Bau der Straße annähernd vier Jahre dauern soll und die Kirchheimer Bürger „weitere vier Jahre gequält werden“. „Mich würde interessieren, warum der Bau im Schneckentempo vorangeht“, schreibt der Leser an die Lokalredaktion. Wir haben dazu Bernhard Knoop, den Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM), Worms, gefragt, der die Federführung für das Projekt hat. Es sei Ziel des LBM, dass der Verkehr Ende 2018 auf der neuen Umgehung rollen könne, sagte Knoop. „Wir wollen die Umgehung möglichst schnell zur Verfügung stellen.“ Dreieinhalb Jahre Bauzeit für ein solches Großprojekt von knapp 22 Millionen Euro seien aber angemessen. Von Schneckentempo könne nicht die Rede sein. Wo es geht, werde auch parallel gebaut, erläutert der LBM-Chef. Das betreffe beispielsweise die Bahnbrücke, mit deren Bau das Projekt beginnt, und die Brücke über das Eckbachtal. Die Arbeiten seien ausgeschrieben, die Submission sei noch im August geplant, so dass noch während der etwa einjährigen Bauzeit der Bahnbrücke mit dem Bau der Eckbachtalbrücke begonnen werde. Tätig sei bereits die Creos Deutschland GmbH, die Gasleitungen verlege. Es sei auch im Interesse der Einwohner Kirchheims, wenn mit dem Straßenbau erst begonnen werde, wenn die beiden Brücken stehen. Die Begründung: Rund 220.000 Kubikmeter Erde werden bewegt, ein Großteil davon müsse abgefahren werden. Und für den Transport würden die beiden Brücken benötigt. Knoop: „Dadurch vermeiden wir, die Kirchheimer Bürger mit Baustellenverkehr zu quälen.“ Neser kritisiert ebenfalls, dass bereits im Frühjahr an der Brückenbaustelle Bäume gefällt wurden, dass mit dem Bau aber erst am Dienstag begonnen wurde. Nach Knoops Angaben schreibe das Gesetz vor, dass nur zwischen dem 1. Oktober und Ende Februar gerodet werden dürfe. Dadurch erkläre sich die Zeitspanne bis zum Baustart. (ks)

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