Kaiserslautern „Achtet immer auf die richtige Richtung“

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Für 624 Schülerinnen und Schüler (Vorjahr 630) der Mainzer Studienstufe (MSS) endete vor den Osterferien die Schulzeit. Mit dem Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife in der Tasche stehen sie jetzt vor der Wahl eines Studiums, einer Berufsausbildung oder eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Wie in den vergangenen zwei Jahren lagen die Frauen mit 372 Abiturientinnen (Vorjahr 334) deutlich vor dem männlichen Geschlecht mit 252 Abiturienten (296).

Fahrkarte in die Welt

Am Albert-Schweitzer-Gymnasium erhielten 72 Absolventen (48 weiblich/ 24 männlich) ihre Reifezeugnisse. Ihr Motto: „Abinson Crusoe – 13 Jahre Warten auf Freitag“. Schulleiterin Eva Wenzel-Staudt bescheinigte den Abiturienten, mit dem Abiturzeugnis die bestmögliche Fahrkarte in die weite Welt der Ausbildungs- und Studienwege erworben zu haben. In den vergangenen neun Jahren hätten sie auf ihrer „Insel“ mit jeder Eintragung ins persönliche Logbuch das bestmögliche Rüstzeug mit auf den Weg bekommen: solides Fachwissen, fächerübergreifende Methodenkompetenz und Orientierung. „Die Gesellschaft braucht nicht nur kluge und intelligente Menschen, sondern auch Menschen, für die Solidarität, Offenheit und Toleranz, Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft, Respekt, Mut und Aufrichtigkeit selbstverständliche Tugenden und gelebte Werte sind!“ Die Besten: Nora Taufertshöfer (1,0), Marie-Theres Dammann (1,0), Kim Lewandowski (1,2). Auf der Autobahn 79 Schüler (40/39) der Bertha-von-Suttner-Integrierten-Gesamtschule standen hinter dem an der Filmbranche orientierten Motto „21st Century – Abi Entertainment“. In seiner Rede verglich Schulleiter Jürgen Knies-Boulesteix die Schuljahre der Abiturienten mit einer Autobahnfahrt, auf der Leitplanken und Stammkursleiter für Orientierung sorgten. „Im Laufe Eurer Schulzeit habt ihr sicherlich auch einige Male so richtig Schwein gehabt, aber auch das gehört zum erfolgreichen Auto- oder Motorradfahren dazu.“ Der Rat des Schulleiters: „Passt Eure Geschwindigkeit an die Verkehrssituation an, gönnt Euch von Zeit zu Zeit Pausen und achtet immer auf die richtige Richtung.“ Die Besten: Rascha Al-Nemer (1,4), Dominik Oemcke (1,6), Alexander Gelmann (1,7). Ohne Burgerking-Krone „Babicue – Die Burger sind durch“ lautete das Motto der Abiturienten des Burggymnasiums. 85 Schüler (44/41) sagten ihrer Schule Tschüss. Für die Festrede wählten die Pädagogen Yvonne Holzhauser und Christiane Hauter die Form des Dialogs. Auf der Suche nach einem Thema, das Abimotto schien wenig geeignet („Sollen wir uns vielleicht mit einer Burgerking-Krone vor die versammelte Schule stellen?“), plauderten sie über den Schulalltag der Abiturienten, über Unterricht, Kursfahrt und Brauereibesuch. „Durch Herausforderungen seid Ihr nun also doch irgendwie erwachsen geworden, obwohl Ihr nicht erwachsen werden wolltet.“ Die Besten: Niklas Schelp (1,3), Sally Caire (1,4), Annalena Klein (1,5). Raus aus dem Abiversum Am St.-Franziskus-Gymnasium erhielten 88 Schülerinnen ihre Reifezeugnisse. Der Abiturfeier voraus ging ein Gottesdienst in der Apostelkirche. In ihrer Rede griffen die Lehrer Arthur Chmiel und Dieter Sültemeyer das Motto der Abiturienten „Abiversum – wir greifen nach den Sternen“ auf. Sie ermutigten die Schülerinnen, sich von der Dunkelheit des Abiversums nicht entmutigen zu lassen, sondern sich an den leuchtenden Momenten im zukünftigen Leben zu erfreuen und daraus Kraft zu schöpfen. Die Besten: Katrin Jung (1,0), Bernadette Vogel (1,0), Kathleen Bischof (1,2). Das Pokern beendet „Cabisino – um jeden Punkt gepokert“ lautete das Abimotto am Heinrich-Heine-Gymnasium. Dort wurden 97 Abiturienten (39/58) verabschiedet. In der Festrede ließ Eric Veen zusammen mit dem Abiturienten Mauro Martin die Entwicklung vom Schulbeginn bis zum reifen Abiturienten Revue passieren. Der Appell des Lehrers an die Abiturienten: Bereit zu sein, jetzt auch die gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Die Besten: Carola Fichter (1,0), Joris Wenzel (1,0), Daniel Eichhorn (1,2), Till Kuebart (1,2). Die zwei Seiten im Leben Das Hohenstaufen-Gymnasium verabschiedete 109 Abiturienten (63/46). Ihr Motto: „How I met my Abi – nach 13 Jahren abgesetzt“. Thomas Seidel philosophierte in seiner Rede über den Dualismus als Prinzip des Lebens. „Die meisten Dinge, vielleicht auch alle, haben zwei Seiten.“ Das Leben bestehe aus vielen Gegensätzen, die bei genauerem Hinsehen eben nicht widersprüchlich, sondern miteinander verbunden seien. Für alle Entscheidungen gelte, dass alles irgendwie im Zusammenhang stehe, dass ein einmal eingeschlagener Weg, wenn es nicht ganz zu spät sei, wieder korrigierbar sei, so Seidel. Die Besten: Jana Luisa Roth (1,0), Belina Misiraj (1,0), Moritz Ernst (1,2), Marie Keune (1,2), Philipp Maximilian Boos (1,2), Philipp Schank (1,2). Ein Wollknäuel mitbekommen „Abi Vogue – vom Hugo zum Boss“, so das Motto am Rittersberggymnasium. Dort machten 94 Schüler (50/44) Abitur. In ihrer Abirede hinterfragte Dorothe Winterroll Metaphern in der Literatur für das Leben und die Welt. Dürrenmatts Metapher von der Welt als Labyrinth berge in der heutigen Zeit Chancen und Gefahren, so die Pädagogin. „Erfahren Sie ganz bewusst das Mäandern im Labyrinth. Sie werden nicht verloren gehen, denn Sie haben ja von der Schule etwas mitbekommen. Ein Wollknäuel, einen roten Faden, um das Labyrinth zu bewältigen. Sie haben Wissen erworben und die Fähigkeit, Probleme und Aufgaben zu lösen und dabei ihre Kreativität einzusetzen.“ Die Besten: Victoria Degen (1,0), Nathalie Steil (1,0), Adam Moira Fay (1,2).

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