Kaiserslautern Alt-arm-allein: Beim Ausflug zur Kneispermühle stehen Kontakte im Mittelpunkt
53 Senioren, fast der gesamte Vorstand des Vereins alt-arm-allein, der bedürftige ältere Menschen in der Stadt und im Landkreis Kaiserslautern unterstützt, sowie Ute Zerger und Sabine Paulus vom Geschäftsstellenteam haben sich mit dem Bus auf den Weg zur Kneispermühle gemacht. Weil der eigentliche Treffpunkt, die Stadtmitte, in diesem Jahr wegen Baustellen gesperrt war, treffen sich die Teilnehmer am Mittwochmorgen vor der Mall.
Die Kneispermühle verfügt über einen Biergarten mit alten Bäumen, viel Grün – und drei schnatternden Gänsen. Dass die Besuchergruppe dort an einem Mittwoch zusammenkommt, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn eigentlich ist mittwochs Ruhetag. Doch für die Senioren wird eine Ausnahme gemacht. In diesem Jahr wird der Ausflug von einem Fernsehteam des SWR begleitet.
Soziale Kontakte sind Herzensangelegenheit
„Einige der Senioren waren schon häufiger dabei, für einige andere sind es jetzt zum ersten Mal. Wir achten da auf eine gute Mischung“, erklärt Paulus. Sie ist seit zehn Jahren in der Leitung der Geschäftsstelle von alt-arm-allein in Kaiserslautern tätig. Der Ausflug zur Kneispermühle sei der Höhepunkt des Jahres. Paulus berichtet vom diesjährigen Programm: Außer Mittagessen und Nachmittagskaffee soll es ein Mitratespiel geben. Erstmals ist eine Band aus Rentnern dabei und spielt Lieder zum gemeinsamen Singen. „Es ist so schön, die vielen strahlenden Gesichter zu sehen.“
„Das, was uns am meisten am Herzen liegt, ist, dass die Senioren untereinander soziale Kontakte knüpfen können. Mit dem Rest läuft es einfach, wie es läuft“, sagt Werner Stumpf. Er ist seit 2018 Vorsitzender von alt-arm-allein, „Die Tagesausflüge sind für die Senioren zwar anstrengend, aber wir hoffen, dass wir so noch viele Jahre weitermachen können.“
Ausflug fiel nur zweimal aus
Auch den Senioren gefällt der Ausflug. „Das ist eine wunderbare Abwechslung vom Alltag“, sagt Hans-Joachim Redzimski. Der frühere Leiter der RHEINPFALZ-Lokalredaktion in Kaiserslautern freut sich darüber, „dass sich die Menschen in der Natur begegnen“. Viele Senioren hofften darauf, „Kontakte zu knüpfen und die Menschen auch mal wann anders zu treffen“, schildert er. Rosl Wilkens erklärt: „Ich komme sonst nicht oft raus, da ist das eine tolle Gelegenheit.“ Sie genieße die Gesellschaft und ganz besonders die Musik. Seit 29 Jahren ist Wilkens alleine. Sie war schon öfter an der Kneispermühle dabei. „Ich freue mich, die Leute wiederzusehen. In der Stadt ist man doch eher allein, deswegen finde ich das so schön.“
Der Ausflug zur Kneispermühle wurde von Norbert Thines ermöglicht, dem verstorbenen ehemalige Gründungsvorsitzenden des Vereins. Er fand erstmals 2005 statt. Die Tour wurde zu einem festen Bestandteil des Vereinslebens. Sie fiel nur zweimal wegen der Corona-Pandemie aus. Außer der Fahrt zur Kneispermühle organisiert der Verein jährlich ein Waldfest oder ein Weihnachtsessen.