Kaiserslautern Auch ein Ronaldo kann den FCK II nicht stoppen

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Mehlingen. Wenn Hans Werner Moser nicht gerade Hände schüttelte und Willkommensgrüße entgegennahm, machte er sich Notizen und nickte zufrieden. 7:0 gewann das Team, das er heute offiziell übernimmt, die U23 des 1. FC Kaiserslautern, am Samstag gegen Rot-Weiss Koblenz, den ambitionierten Aufsteiger in die Oberliga.

Moser, der 100 Kilometer angereist war, um das Spiel zu sehen, war beeindruckt: „Bei dem Wetter und mit dem, was sie in der Vorbereitung gemacht haben, haben sie sich gut bewegt.“ Der 50-Jährige wusste, dass Manfred Paula, der Sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, der das Team vorübergehend übernommen hatte, einiges auf dem Programm hatte. Der grinste: „Ich habe zu den Spielern gesagt, lieber sollen sie einen Hals auf mich haben, als auf den neuen Trainer“, sagte Paula nach einer Begegnung, bei der sein Team dem künftigen Oberligisten keine Chance gab. Ein paar kleine Kritikpunkte fand er aber doch: „In der zweiten Hälfte haben die Kräfte nachgelassen, und was das Anlaufen des Gegners betrifft, müssen wir noch besser werden.“ Trotzdem sah er gute Ansätze und war mit dem Ergebnis zufrieden. „Jetzt kann ich guten Gewissens übergeben an den neuen Trainer“, so Paula. Sein Regionalligateam präsentierte sich abgeklärt, kommunizierte viel, ließ hinten nichts zu. Als Koblenz’ Christian Gobic in der siebten Minute an die Sechzehnerlinie vordrang, klärte Neuzugang Wilfried Sarr. Der FCK II kam erst in der 14. Minute gefährlich vors Tor. Stürmer Robert Glatzel traf aber nur den Pfosten. 60 Sekunden später legte er den Ball dem Torwart in die Arme, und auch Dino Bajrics Freistoß landete beim Mann zwischen den Pfosten. Während Dirk Walter, der Organisatorische Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, gerade Moser abklatschte und ihm ein „willkommen zurück“ zurief, fiel das erste Tor für seine U23: Dino Bajric hatte den Ball flach ins Eck gelegt (21.). Mannschaftsarzt Leonhard Haas begrüßte Moser, sie plauderten übers Golfen. Bajric führte einen Freistoß kurz aus, bediente Glatzel, der spielte den Torwart aus und schob zum 2:0 ein (29.). Drei Minuten später lenkte Koblenz’ Keeper einen Freistoß von Tino Schmidt an die Latte. Schmidt war es auch, der sich die Kugel nach einem Abspielfehler des Torwarts schnappte, zu Johannes Hofmann legte, der zum 3:0 traf (34.). Kurz vor der Pause zeigte Christian Grobic von Rot-Weiss, warum er den Beinamen „Ronaldo“ trägt. Er trat 20 Meter vor dem Tor zu einem Freistoß an – in Ronaldo-Manier – und setzte den Ball weit übers Tor. Nach der Pause zeigten unter anderem die eingewechselten Profis ihr Können: Nils Seufert setzte den Ball zum 4:0 ins Tor (48.). Erik Wekesser legte zu Tino Schmidt, der die Kugel durch die Beine des Keepers ins Netz schob (59.). Der FCK hatte noch mehr Chancen, beispielsweise durch Wekesser (65.), Schmidt, der den Ball ans Lattenkreuz knallte (66.), Christoph Becker, der knapp vorbeischoss (74.), Michael Schindele, der vorbeiköpfte (78.) ... Währenddessen bekam Kaiserslauterns Keeper Benjamin Reitz in Hälfte zwei nur zweimal was zu Fangen. Und der FCK legte nach: Glatzel erhöhte mit einem Foulelfmeter (84.) auf 6:0 und traf Sekunden vor dem Schlusspfiff zum 7:0. Moser schüttelte weiter Hände und freute sich über die herzliche Aufnahme und darüber, dass der 1. FC Kaiserslautern sich an ihn erinnert hatte. „Ich bin aus der Region“ – sein Elternhaus steht in Rammelsbach –, „ich war davor schon Fan, war in der B- und A-Jugend hier, bin dann Profi geworden, bin immer mit Kaiserslautern verbunden geblieben, war sehr überrascht, als der Anruf kam und bin froh, dass ich hier arbeiten darf“, sprudelte es aus ihm raus, bevor er dem Interimstrainer die Hand schüttelte und ihn beglückwünschte. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern II: Reitz – Becker, Kyere-Mensah, Schindele, Sarr (46. Stachnik) – Grösch, Hofmann (67. Oschmann) – Bhatti (46. Wekesser), Schmidt – Glatzel, Bajric (46. Seufert) Tore: 1:0 Bajric (21.), 2:0 Glatzel (29.), 3:0 Hofmann (34.), 4:0 Seufert (48.), 5:0 Schmidt (59.), 6:0 Glatzel (84., Foulelfmeter), 7:0 Glatzel (90.) – Gelbe Karten: - Zuschauer: 20 – Schiedsrichter: Schütz (Worms)

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