Kaiserslautern Auf dem Boden bleiben

Acht Jahre dauerte es, bis sich für die Frauen der Spielgemeinschaft Miesau/Brücken das Tor zur Bundesliga öffnete. Trotz der großen Freude, auf nationaler Ebene ganz oben angekommen zu sein, bleibt Sportwartin Monika Hirsch sachlich: ,,Hallo, erst einmal bleiben wir mal alle auf dem Boden der Tatsachen. Lasst uns erst mal eine Runde da oben spielen, dann sehen wir weiter.“

Da es weder Zu- noch Abgänge gab, bleibt die alte Garde voll präsent. Die Zielsetzung lautet so wie vor jeder Saison natürlich Klassenerhalt. „Wir geben unser Bestes, aber jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden“, umreißt Monika Hirsch die neue Herausforderung. Für einen Miniclub mit 30 Mitgliedern ist dies eine großartige Leistung, findet sie. Zumal Kegeln eine Randsportart ist und in der Rangfolge des Sportbundes Pfalz unter 64 Sportarten erst auf Platz 32 gelistet wird. Bei den Wettkämpfen sind außer in den keglerischen Ballungsräumen selten fremde Zuschauer anzutreffen. Familienmitglieder und Freunde bilden die akustische Kulisse. Sie jubeln beim Erfolg und spenden Trost bei Niederlagen. Da es auch sehr schwer ist, Sponsoren zu finden, müssen die Keglerinnen selbst für sich sorgen. Vom Beitrag, informiert die Sportwartin, werden Fahrtkosten und Versicherungen bezahlt. Damit bleibt zum Rundenende nicht mehr viel übrig. Die Fahrten, überwiegend zu Mannschaften aus Baden und Hessen, erfolgen in Eigenregie. Als Fahrer zu den Auswärtsspielen entlasten die Väter von Ann-Kristin Guth und Sarah Mang die Spielerinnen. Problematisch ist es mit dem Training im Kegelcenter Landstuhl. Das ist, seit die Treff-Bahnen in Bruchmühlbach nach einem Brand nicht wiederhergestellt wurden, auf denen vorher trainiert wurde, die Heimanlage. Dass die Örtlichkeit nicht gerade ideal ist, hat zum einen mit den beruflichen Tätigkeiten der Spielerinnen zu tun, zum anderen mit den Entfernungen. Gut hat es eigentlich nur die in Landstuhl wohnende Beatrice Jelinski. Die anderen Spielerinnen aus Miesau, Altenkirchen, Fronhofen, Brücken und Bösborn müssen sich über die Landstraßen quälen. Deshalb ist selten ein komplettes Mannschaftstraining möglich. Jede Spielerin trainiert zeitmäßig so gut, wie sie kann.

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