Kaiserslautern Den Sprung auf Platz zwei verpasst

«Konstanz.»Sensation verpasst: Das Spitzenspiel der Dritten Handball-Bundesliga zwischen dem drittplatzierten TuS Dansenberg und seinem oberen Tabellennachbarn HSG Konstanz war nichts für schwache Nerven. Die Entscheidung fiel erst auf der Zielgeraden, als die Gastgeber mit einem 5:1-Lauf alles klarmachten und so das Verfolgerduell mit 32:29 (14:13) für sich entschieden.

In einem Spiel, das keinen Verlierer verdient hatte, behielt der favorisierte Zweitligaabsteiger dank der individuellen Klasse von Paul Kaletsch knapp die Oberhand. Der Rückraumspieler erzielte insgesamt zehn Tore. Auch Kreisläufer Fabian Wiederstein setzte als fünffacher Torschütze immer wieder Nadelstiche. Gemeinsam erzielte das Duo rund die Hälfte aller HSG-Tore. Bei Dansenberg stachen vor allem der wieder erstarkte Spielmacher Loic Laurent (7/2) und Luca Munzinger (7) hervor. Beide Abwehrreihen hatten Schwerstarbeit zu verrichten, die Treffer fielen im Minutentakt. Statistisch gesehen schlug es exakt alle 59 Sekunden in einem der beiden Tore ein. Dass es ein dermaßen torreiches Spiel werden würde, stand dabei keineswegs zu erwarten. Die mit drei Siegen in Folge angereisten Westpfälzer hatten in den ersten neun Spielen nie mehr als 28 Tore zugelassen und stellten mit 24,1 Gegentoren im Schnitt die beste Abwehr. Auch die seit fünf Spielen ungeschlagenen Konstanzer (24,3) ließen im bisherigen Saisonvorlauf hinten nicht viel anbrennen. Die rund 1250 Zuschauer in der stimmungsvollen „Schänzle-Hölle“ bekamen ein packendes Spiel zu sehen, das von Beginn an hart umkämpft war. Der Absteiger hatte zunächst mehr vom Spiel (3:1/6:4). Nach Treffern von Laurent und Steffen Kiefer war es ausgerechnet der ehemalige Konstanzer Sebastian Bösing, der seine Farben mit seinem Tor zum 7:6 (13.) erstmals in Front warf. Am Ende standen zwei Treffer für den bulligen Kreisläufer zu Buche, dessen kongenialer Partner Theo Megalooikonomou nicht zur Verfügung stand. Der abwehrstarke Grieche ist am Wochenende Vater geworden und war deshalb nicht mit an den Bodensee gereist. Dansenberg baute seinen Vorsprung durch Treffer von Marc-Robin Eisel und Munzinger auf zwei Tore aus (11:9/22.). Der TuS schaffte es nicht, die Führung mit in die zweite Halbzeit zu nehmen, weil Konstanz mit drei Toren innerhalb von 60 Sekunden auf 14:13 (30.) stellte. Beide Teams hatten jetzt richtig Lust am Torewerfen und lieferten sich auch weiterhin ein mitreißendes Duell. Die Hausherren lagen bis zur Mitte der zweiten Halbzeit gleich mehrfach mit zwei Toren in Front (16:14/19:17/ 21:19/22:20), aber Dansenberg ließ sich nicht abschütteln. Die Barbarossastädter blieben brandgefährlich und kamen durch einen Doppelschlag von Laurent und Alexander Schulze zum verdienten Ausgleich (24:24/49.). Als Kaletsch für zwei Minuten vom Feld musste und Steffen Kiefer seine Farben zehn Minuten vor Schluss erstmals seit der 29. Minute wieder in Führung warf, schien der TuS das Momentum auf seiner Seite zu haben. Von nun an ging es Schlag auf Schlag: Dansenberg legte vor, Konstanz zog nach. Mit einem eiskalt verwandelten Siebenmeter zum 28:27 (55.) brachte Laurent sein Team erneut in Führung. Konstanz ließ sich davon jedoch nicht beirren. Mit fünf Toren in Folge wendete der Titelfavorit das Blatt und entschied das Spiel mit dem einzig nennenswerten Lauf des Abends schließlich zu seinen Gunsten. „Schade, dass es am Schluss nicht gereicht hat. Ich bin dennoch wahnsinnig stolz auf das, was die Mannschaft heute geleistet hat. Was wir hier auf die Platte gebracht haben, war allererste Sahne. Auf dieser Leistung können wir absolut aufbauen“, gab Dansenbergs Teammanager Alexander Schmitt nach dem Spiel zu Protokoll. Durch die dritte Saisonniederlage hat die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa den Sprung auf Platz zwei verpasst und ist nun Vierter. Der Rückstand auf Spitzenreiter TSB Heilbronn-Horkheim beträgt vier Punkte. Weiter geht es für die Schwarz-Weißen am Samstag (20 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Zweitligaabsteiger HG Saarlouis. Sport So spielten sie TuS Dansenberg: Klier/M. Seitz Tor, Laurent (7/2), Munzinger (7), Schulze (4), Kiefer (3), Eisel (3), Bösing, C. Seitz (2), Claussen (1).