Kaiserslautern „Die Konkurrenz schläft nicht“

Ehrgeizig, ob im Sommer oder Winter: Victoria Ungemach (vorne) und Lara Coressel sind bereits mit Titeln dekoriert.
Ehrgeizig, ob im Sommer oder Winter: Victoria Ungemach (vorne) und Lara Coressel sind bereits mit Titeln dekoriert.

Wie klappt es, die Kurve zu kriegen, sich immer wieder für den Sport zu motivieren? Die beiden Spitzenkanutinnen Lara Coressel und Viktoria Ungemach sagen dazu ganz klar, es ist schön, wenn man Erfolge mit anderen teilen kann.

Wir sind gerade in der kalten Jahreszeit. Hat das Kanu da Pause? Ungemach:

Nein, so lange der See nicht zugefroren ist, gehen wir auf das Wasser. So richtig einladend wirkt der See ja gerade nicht. Jetzt ins Kanu zu steigen, kostet doch sicher Überwindung? Wie macht Ihr das denn? Coressel: Der Spaß am Paddeln überwiegt. Außerdem schläft die Konkurrenz nicht. Man hat seine Ziele für das nächste Jahr vor Augen. Kommen wir mal zu den Anfängen. Wie habt ihr denn zu Eurem Sport gefunden? Coressel: Bei mir war es rein zufällig. Ich war mit meiner Familie am See spazieren. Wir sind zufällig am Verein vorbeigekommen, welcher an diesem Tag gerade Erlebnistag hatte. Ich hab’ mich einmal in das Boot gesetzt und direkt danach selbst bei den Trainern angemeldet. Ungemach: Meine Schwester hat damit angefangen und irgendwann wollte ich es auch ausprobieren. Auch mal was anderes ausprobiert? Ungemach: Ich habe bevor ich angefangen habe auch noch parallel zum Paddeln Fußball gespielt, aber als das Training bei beidem intensiver wurde, musste ich mich entscheiden. Es wurde Paddeln. Coressel: Ich habe neben dem Paddeln noch Ballett getanzt. Beides ging irgendwann nicht mehr, da habe ich mich fürs Paddeln entschieden. Wer so erfolgreich fährt wie Ihr, der muss sicher eisern trainieren. Wie oft seid Ihr denn auf dem Wasser? Coressel: Wir trainieren vier-, fünfmal in der Woche auf dem Wasser. Bei den Lehrgängen in den Ferien trainieren wir viermal täglich, mehrere Tage hintereinander. Die Lehrgänge in Mannheim oder im Bundesstützpunkt in Karlsruhe dauern manchmal bis zu 14 Tage. Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr auch an ausländischen Lehrgängen in Spanien oder Portugal teilnehmen können. Da in Baden-Württemberg die Ferien oft nicht zur gleichen Zeit wie hier sind, fallen die Lehrgänge auch mal in die Schulzeit. Das ist oft eine Herausforderung Schule und Paddeln unter einen Hut zu bekommen. Wir sind beide froh, dass unsere Schulen uns mit Schulbefreiungen unterstützen. Ausdauer- und Krafttraining kommen sicher noch dazu, oder? Ungemach: Ja, im Heimtraining schließt es sich abwechselnd ans Paddeln an. Mal ist die zweite Einheit Ausdauertraining mal geht es mehr auf Kraft. Auf Lehrgängen kommt es immer darauf an, was schon an diesem Tag trainiert wurde. Und immer mit Freude dabei, oder muss da ab und an wer motivierend anstoßen? Coressel: Wie in jedem Sport brauchen wir auch ab und zu jemanden, der uns motiviert, wie unsere Eltern, unsere Trainer oder unsere Trainingskameraden. Vor allem im Winter fällt es einem bedingt durch die kalten Temperaturen oft schwerer aufs Wasser zu gehen. Da ist es gut, wenn man jemand hat, der einen unterstützt. Was macht mehr Spaß, im Einer, Zweier oder im Kanu-Vierer dem Ziel entgegenzufahren? Ungemach: Es macht alles Spaß, aber die Mannschaftsboote sind etwas Besonderes. Es ist einfach schön, wenn man Erfolge mit anderen aus der Mannschaft teilen kann. Klingt als übe der Kanusport eine große Faszination aus. Könnt Ihr mal beschreiben, was es für Euch bedeutet, schneller als die Wellen unterwegs zu sein? Coressel: Es ist schon sehr anstrengend so viel und so hart zu trainieren, da man für andere Sachen wie Freunde oder Schule nicht viel Zeit hat. Fährt man jedoch auf einer Deutschen Meisterschaft gute Erfolge, das ist einfach toll. Das gibt einem viel. Wenn sich dann auch Freunde und Familie mitfreuen, dann hat sich das ganze Training gelohnt. Wie geht es nächste Saison weiter? Ungemach: Auf jeden Fall werden wir weiter fleißig trainieren und dann den Fokus auf die Deutsche Meisterschaft in Brandenburg legen. Es ist immer etwas Besonderes daran teilzunehmen und sich mit anderen Sportlern aus ganz Deutschland zu messen und man sieht, dass sich das harte Training gelohnt hat.

Für andere Hobbys bleibt nur wenig Zeit: Victoria Ungemach (links) und Lara Coressel trainieren vier- bis fünfmal pro Woche auf
Für andere Hobbys bleibt nur wenig Zeit: Victoria Ungemach (links) und Lara Coressel trainieren vier- bis fünfmal pro Woche auf dem Wasser.
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