Kaiserslautern Doppelter Rückschlag für Krokodile

Johannes Bröhl vom KSK (links) hat abgezogen. Vergeblich versucht ein Spieler des SC Neustadt II den Ball abzuwehren. Der Kaiser
Johannes Bröhl vom KSK (links) hat abgezogen. Vergeblich versucht ein Spieler des SC Neustadt II den Ball abzuwehren. Der Kaiserslauterer erzielte mit einem Sonntagsschuss den zweiten Treffer der Krokodile.

Zum zweiten Mal in Folge haben die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs den Kürzeren gezogen – und das im aktuellen Fall gleich doppelt: Das 10:15 (1:5/4:1/2:6/3:3) gegen den SC Neustadt II warf die Krokodile nicht nur im Kampf um die Medaillen in der Oberliga-Rheinland-Pfalz/Saar weit zurück, sondern bedeutete auch gleichzeitig das Aus im südwestdeutschen Pokal. Schon am heutigen Freitag (18.45 Uhr) gegen Friedrichsthal und Sonntag (11.30 Uhr) gegen Neunkirchen finden die nächsten Begegnungen im Warmfreibad statt.

Eigentlich standen die Vorzeichen für die Krokodile vor dem Aufeinandertreffen mit dem Tabellenführer aus Neustadt recht gut. Zwar musste Spielertrainer Stefan Raspudic kurzfristig auf den beruflich verhinderten Fredrik Ramthun verzichten, dafür kehrte aber Frank Dick nach überstandener Schlüsselbein-Verletzung ins Tor zurück. Sein Comeback hatte sich dieser bestimmt anders vorgestellt, als es in den ersten acht Minuten verlief. 1:5 hieß es aus Sicht der Gastgeber zur ersten Pause, wobei den Goalie daran definitiv keine Schuld traf. Vielmehr hatten seine Vorderleute das Auftaktviertel mal wieder verschlafen und schafften es nach dem bereits nach 73 Sekunden durch Dirk Feddeck erzielten 1:1 nicht mehr, den Spielfluss der Gäste einzudämmen. „Wir haben wieder ähnlich schlecht gespielt, wie in Trier“, ärgerte sich Coach Raspudic über den hohen Rückstand, fand aber offensichtlich die richtigen Worte, um sein Team zu wecken. Denn das schien im zweiten Abschnitt wie ausgewechselt. Zwar musste zunächst ein Sonntagsschuss von Johannes Bröhl für den zweiten Lauterer Treffer herhalten, worauf Neustadt in Überzahl wieder davonzog. Doch danach spielten die Krokodile zumindest mal fünf Minuten lang groß auf. Zunächst nutzte Ulf Feddeck eine doppelte Hinausstellung gegen die Gäste zum 3:6, und kurz darauf war sein Bruder Jens nach feinem Konter erfolgreich. Kaiserslauterns Youngster gelang dann in Überzahl auch der Anschlusstreffer zum 5:6, mit dem es in die Halbzeitpause ging – die Krokodile waren wieder zurück im Spiel. Keine acht Minuten später war diese Freude allerdings schon dahin, denn im dritten Abschnitt verfielen die Hausherren zurück in die Lethargie des ersten Viertels. Hinzu kam, dass Goalgetter Dirk Feddeck, in einer teils körperbetonten, jedoch keinesfalls unfairen, allerdings immer wieder von unnötigen Unmutsäußerungen gegenüber dem Schiedsrichtergespann geprägten Partie, schon in der 18. Minute seinen dritten Ausschluss quittierte und fortan fehlte. Neustadt nutzte das, baute seinen Vorsprung durch fünf Treffer seiner Bundesliga-erfahrenen Cracks auf 11:7 aus (KSK-Tore durch Jan-Philipp Minges zum 6:8 und Andrea Santangelo zum 7:10) und legte vor der letzten Pause sogar noch das 12:7 nach. Nichtsdestotrotz hätten die Krokodile im Schlussviertel durchaus noch mal zurückkommen können, wären da nicht wieder diese Konzentrationsmängel gewesen, die sich vor allem darin offenbarten, dass man fünf Überzahlspiele in Folge zum Teil kläglich vergab. So konnte man sich glücklich schätzen, dass die Gäste gegen Ende munter durchwechselten und ihren Vorsprung lediglich zwischenzeitlich auf sieben Treffer ausbauten. Am Ende hatte allerdings wieder die Differenz von fünf Toren Bestand, nachdem Stefan Stranz (2) und Jan-Phillip Minges für die Krokodile erfolgreich gewesen waren. Dem Tabellenführer Neustadt II können lediglich noch die Krokodile (12:6) gefährlich werden. Dazu dürfen die Lauterer aber in den verbleibenden fünf Partien nicht mehr patzen und müssten eine um zwanzig Treffer schlechtere Tordifferenz ausgleichen. Am Freitag treffen die Kaiserslauterer auf den aufstrebende Tabellenzweite SV Friedrichsthal. Die Saarländer kommen mit fünf Siegen aus ihren letzten fünf Ligabegegnungen nach Kaiserslautern. Für das KSK-Team, das am Freitag unbedingt gewinnen will, um sich die Chancen aufs Treppchen zu erhalten, steht nur 40 Stunden später dann schon der nächste Gegner parat: Am Sonntag geht’s dann gegen den Ligasechsten Neunkirchen, der sich sicherlich für die deutliche 9:21-Niederlage im Hinspiel revanchieren will. So spielten sie KSK: Frank Dick (Tor), Ulf Feddeck (1 Treffer), Andrea Santangelo (1), Stefan Raspudic, Melanie Keller, Jens Feddeck (2), Johannes Bröhl (1), Jan-Philipp Minges (2), Stefan Stranz (2), Bernd Feddeck, Dirk Feddeck (1).

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