Kaiserslautern Ein Teil der Berliner Kissen in Rütschhofstraße soll weg

Die Bremsschwellen in der Rütschhofstraße sorgen weiter für Diskussionen.
Die Bremsschwellen in der Rütschhofstraße sorgen weiter für Diskussionen.

„Die Geschwindigkeit wurde wirksam verringert. Die persönliche Einschätzung der Situation ist sehr unterschiedlich.“ Auf diesen Nenner kommt die Auswertung einer vom Referat Stadtentwicklung in Auftrag gegebenen Umfrage zum Befahren der Rütschhofstraße, die seit Mai 2022 mit zwölf Berliner Kissen zu einer Fahrradstraße umgebaut wurde.

Die Ergebnisse der Umfrage, an der sich vom 5. April bis 12. Juni insgesamt 893 Personen – hauptsächlich Rad- und Autofahrer – beteiligt haben, stellte Christian Ruhland, stellvertretender Referatsleiter der Stadtentwicklung, dem Ortsbeirat Erzhütten/Wiesenthalerhof vor. Im Vergleich zur Vorher-Nutzung der Rütschhofstraße nutzten 50 Prozent der Verkehrsteilnehmer die Straße jetzt weniger gern bis ungern. Gut 40 Prozent fühlten sich sicherer, gut 40 Prozent fühlten sich weniger sicher, informierte Ruhland. 52 Prozent zeigten sich unzufrieden, 40 Prozent zufrieden. Die meisten Radfahrenden kommen aus der Innenstadt, dem Ortsteil und aus der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg. Die meisten Pkw-Fahrenden kommen aus dem Ortsbezirk, 20 Teilnehmende sind vor allem zu Fuß unterwegs. 50 Prozent der Radfahrenden fahren mindestens einmal pro Woche durch die Rütschhofstraße, ebenso 85 Prozent der Pkw-Nutzer.

Während 70 Prozent der Radfahrenden mit der Umgestaltung zufrieden bis sehr zufrieden sind, sind 89 Prozent der Pkw-Fahrenden unzufrieden bis sehr unzufrieden. Radfahrende aus dem Ortsteil fühlen sich in ähnlichem Maße sicherer und weniger sicher. Radfahrende aus der Innenstadt und der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg fühlen sich sicherer. Autofahrende aus dem Ortsteil und der Innenstadt fühlen sich unsicherer.

Als Konfliktpunkt und Unsicherheitsfaktor beim Befahren der Rütschhofstraße wird eine ungleichmäßige Geschwindigkeit angeführt. Eine Missachtung des Rechtsfahrgebots führe zu gefährlichen Situationen. Eine Begrenzung auf den Fahrbahnbereich erfordere mehr Konzentration und Aufmerksamkeit.

Radfahrende sind mit dem aktuellen Zustand zufrieden und wünschen sich eine echte Fahrradstraße. Pkw-Fahrende wünschen sich eine Fahrradstraße ohne Kissen, beziehungsweise einen getrennten Radweg. Der Ortsteil Erzhütten-Wiesenthalerhof, 19 Prozent Radfahrende und 81 Prozent Pkw-Fahrende, wünscht eine Fahrradstraße ohne Kissen beziehungsweise einen gesonderten Radweg. Täglich Radfahrende wünschen sich einen gesonderten Radweg. Hohe Zustimmung gibt es für eine echte Fahrradstraße und die Beibehaltung des aktuellen Zustands. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 28 km/h waren in der 41. Kalenderwoche 29,1 Prozent der Fahrzeuge zu schnell.

Als mögliche Optionen für die Zukunft nannte Ruhland die Anlage eines Geh- und Radwegs neben der Straße oder durch das Gelände der Stadtentwässerung. Als Kommunikationsmaßnahme seien Banner mit Regeln der Fahrradstraße denkbar. Ein Teil der Berliner Kissen könnte durch Dialogdisplays ersetzt werden. Auch sei ein Pilotversuch „Section Control“, ein bisher in Deutschland noch nicht eingeführtes Verfahren zur Geschwindigkeitskontrolle, in Erwägung zu ziehen. Dabei werde nicht das Tempo eines Fahrzeugs an einer bestimmten Stelle erfasst, sondern die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen zwei Messpunkten errechnet, erläuterte Ruhland.

Michael Mader (CDU) erinnerte daran, dass die Umgestaltung der Rütschhofstraße zur Verlagerung des Autoverkehrs beigetragen habe. Wochentags passierten 600 Autos die Erzhütter Straße und stellten eine Gefahr für die Kinder, die die Grundschule, den Kindergarten und den Spielplatz besuchten, dar.

Michael Mader (CDU) erinnerte daran, dass die Umgestaltung der Rütschhofstraße zur Verlagerung des Autoverkehrs beigetragen habe. Wochentags passierten 600 Autos die Erzhütter Straße und stellten eine Gefahr für Kinder, die Grundschule, den Kindergarten und den Spielplatz besuchten, dar. CDU-Sprecherin Sylvia Scholz verwies darauf, dass der Ortsbeirat vor dem Anbringen der Berliner Kissen nicht informiert worden sei. Bauausschuss und Stadtrat hätten die Maßnahme angeordnet.

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