Kaiserslautern Entschiedene Kritik an Drohnen-Einsätzen

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„Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass von deutschem Boden Krieg in die Welt getragen wird. Kaiserslautern ist nicht nur eine Militärgemeinde. In Kaiserslautern leben viele Menschen, die sich für den Frieden einsetzen“, sagte Detlev Besier, Pfarrer für Frieden und Umwelt der Evangelischen Landeskirche Pfalz und Vorsitzender der Friedensinitiative Westpfalz, am Samstagnachmittag bei einem Friedensfest vor dem Innenhof der Stiftskirche.

Annähernd 50 Teilnehmer verschiedener Friedensinitiativen unterstützten die Kampagne „Krieg beginnt hier“ und zogen mit Fahnen und Transparenten vom Philipp-Mees-Platz zu einer Kundgebung vor die Stiftskirche. Auch wenn die Klage von Wolfgang Jung mit der Initiative „Stopp Ramstein“, Einsätze von Drohnen von Ramstein aus zu verbieten, vom Bundesverwaltungsgericht abgelehnt worden sei, werde sich die Initiative weiterhin für die Beendigung des US-Drohnenkrieges stark machen, betonte Besier. Drohnen seien das perfideste Mittel auf chirurgischem Weg, Ziele zu treffen. „Sie sind kein Mittel, Frieden zu schaffen. Krieg muss verboten werden.“ Weiter verlas Besier eine Botschaft von Markus Pflüger von der Arbeitsgemeinschaft Frieden und der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner Trier (DFG-VK). Mit der regionalen Kampagne „Krieg beginnt hier“ wolle man deutlich machen, dass Krieg hier in der Region beginne. Dass unsere Region maßgeblich dazu beitrage, dass es weltweit Krieg gebe. Dass Krieg und Terror auch immer näher zu uns kommen, werde spätestens seit den schrecklichen Terroranschlägen von Paris und Brüssel immer deutlicher. „Deswegen demonstrieren wir heute für eine andere Politik, die nicht immer Terror mit Krieg beantwortet, worauf hin noch mehr Terror und wieder Krieg und Flucht folgen“, heißt es in dem Schreiben. Nach Darstellung Pflügers beginnt die Kampagne „Krieg beginnt hier“ dort, wo Deutschland Kriegsvorbereitungen organisiere: die Militärregion Westpfalz mit der Relaisstation, die die extralegale Drohnenmorde weltweit übermittelt, das Rüstungsunternehmen Diehl mit seiner Filiale im saarländischen Nonnweiler, das Streumunition und Drohnen produziere und der Fliegerhorst in Büchel, wo deutsche Soldaten mit Bundeswehr-Tornados den Abwurf von US-Atombomben übten. Gegen Aufrüstung, gegen weltweite kriegerische Auseinandersetzungen und die Folgen für die Menschen wandte sich auch Julian Theiß von den Linken. Die größte Ursachen für Flucht sei der Krieg. Für Antimilitaristen sei das ein untragbarer Zustand, sagte Theiß. „Dagegen müssen wir Widerstand leisten und für eine friedliche Zukunft demonstrieren. Von Deutschland darf kein Krieg ausgehen.“ „EU-Drohne nach US-Vorbild?“ war das Thema des Vortrags, den Marius Pietsch von der Informationsstelle Militarisierung Tübingen hielt. Lautstarke Musik steuerte die Gruppe „Wigo Fly“ zum Friedensfest bei. (jsw)

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