Kaiserslautern Gaming, Ballett und Kunstblut: Das waren die Höhepunkte der „Kultnacht“

Melanie Floch schminkte den jungen Besuchern im Pfalztheater künstliche Wunden.
Melanie Floch schminkte den jungen Besuchern im Pfalztheater künstliche Wunden.

Die dritte „Kultnacht“ für junge Menschen in Kaiserslautern hatte einiges zu bieten: An neun verschiedenen Orten wurde getanzt, gezockt, gebastelt und sogar gekämpft. Dass einige der Besucher „verwundet“ das Pfalztheater verließen, hatte einen ungewöhnlichen Grund.

Zum Auftakt der dritten „Kultnacht“ der Jugendkulturmeile am vergangenen Freitag wurde es knifflig. Bei einem Pubquiz im Café der Kulturen des Jugendzentrums war das Allgemeinwissen der jungen Besucher zwischen 14 und 21 Jahren gefragt. Dabei wurde nicht nur gegrübelt, sondern auch viel gelacht. Neben einer Reihe von mehrköpfigen Teams stellte sich auch ein Ein-Mann-Team mit dem Namen „Der Türke“ den Fragen des Quizmasters. „Das beweist Multitasking“, lobte Lena Wilking, Vorsitzende des Jugendparlaments, den Einzelkämpfer. Auch für Nervennahrung war gesorgt: Für den kleinen Hunger wurden Snacks angeboten.

In der Stadtbibliothek war beim legalen Glücksspiel das Pokerface der Jugendlichen gefragt. Zur Wahl standen verschiedene Spiele wie Mau-Mau, Poker oder Skat. Dabei versuchten die Spieler ihren Gegnern mindestens einen Schachzug voraus zu sein oder bei unbekannten Spielen möglichst schnell die Regeln zu verstehen und einen Sieg einzufahren.

Pfalzbibliothek will Gaming-Raum einrichten

Gezockt wurde ebenfalls in der Pfalzbibliothek, wenn auch nur digital. An vier Konsolen konnten Mario Kart, Fifa oder Bewegungsspiele für Playstation-Motion gespielt werden. Der Höhepunkt in der Bibliothek dürfte aber wohl das Spiel „Mario Kart Live: Home Circuit“ gewesen sein. Auf einer eigens dafür aufgestellten Rennstrecke konnten mit der Nintendo Switch Rennen mit Figurenautos gegeneinander gefahren werden.

Auf die Idee zum Gaming waren einige Mitarbeiter der Bibliothek gekommen, die selbst begeisterte Zocker sind. Laut den Bibliotheksmitarbeitern gibt es im Bereich kostenloses Gaming in Kaiserslautern eine deutliche Lücke. Daher wolle die Pfalzbibliothek im nächsten Jahr einen eigenen Gaming-Raum einrichten, in dem jeder umsonst spielen kann.

Falsches Blut und Bühnenkampf im Pfalztheater

Wer schon immer mal hinter die Kulissen eines Theaters blicken wollte, hatte im Pfalztheater die Gelegenheit dazu. In insgesamt drei Workshops konnten die Besucher als Schauspieler in verschiedene Rollen schlüpfen. Beim Balletttraining wurden Pirouetten geschwungen – und sich fast genauso häufig die Gliedmaßen verrenkt. Body-Horror-Liebhaber ließen sich Schussverletzungen und Messerstiche verpassen. Ohne Schmerzen, dafür mit viel Kunstblut, sodass die falschen Wunden am Ende täuschend echt aussahen.

Zum Abschluss bot das Pfalztheater noch einen Kurs zum professionellen Bühnenkampf. Dabei erklärten Schauspieler, wie Kämpfe in Theaterstücken inszeniert werden – vom Würgegriff bis zur Ohrfeige.

Besucher werden zu Künstlern

Etwas weniger actionreich, dafür nicht weniger informativ ging es bei der Mitmach-Ausstellung zum Thema Demokratie mit dem Titel „Die provisorische Regierung der Pfalz 1849“ in der Fruchthalle zu. Dort konnten die Besucher in die Geschichte eintauchen. Kunstliebhabern stand die Pfalzgalerie offen, wo zu jeder vollen Stunde auch eine Führung durch die Ausstellung angeboten wurde. Wer selbst aktiv werden wollte, konnte sich unter Anleitung des Künstlers Daniel Knerr an einem Siebdruck versuchen.

Auch in der Jugendkunstschule der Volkshochschule durften sich die Jugendlichen kreativ ausleben. „Schick und eigen“ lautete das Motto, unter dem mitgebrachte Taschen individuell gestaltet wurden. Zum Abschluss waren alle dazu eingeladen, den Abend mit DJ Lovesense im Foyer der Pfalzgalerie bei Techno-Beats ausklingen zu lassen.

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