Kaiserslautern Klimastämme: Besondere Sitzbänke sollen zum Nachdenken anregen

304 Kilogramm CO2 setzt ein Mensch im Durchschnitt allein in zwei Jahren durch den Verbrauch von Papier und Pappe frei. Das verr
304 Kilogramm CO2 setzt ein Mensch im Durchschnitt allein in zwei Jahren durch den Verbrauch von Papier und Pappe frei. Das verrät eine bereits aufgestellte Klimabank. Solche Bänke soll es bald auch in Kaiserslautern geben.

Sechs, womöglich sogar sieben neue, ganz besondere Sitzbänke stehen derzeit noch als Bäume im Wald. Das wird sich ändern. Extra gefällt werden die Bäume dafür aber nicht. Kurzum: Aus Brennholz werden Klimastämme.

Sitzend etwas übers eigene Verhalten lernen und sich dabei bestenfalls selbst hinterfragen: Das ist das Ziel der sogenannten Klimastämme – ein Projekt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Die ersten dieser Sitzbänke aus Holz wurden vor ein paar Jahren bereits in Bonn aufgestellt. Mittlerweile sind sie auch in weiteren Städten zu finden. Ab Anfang des nächsten Jahres soll es auch in Kaiserslautern mindestes sechs, vielleicht sogar sieben solcher Klimastämme geben. Der Verein KlimaLautern rührt gerade die Werbetrommel für das Projekt, um Spenden zur Finanzierung zu sammeln.

Wo wir CO2 verbrauchen

„Noch stehen die Bäume im Wald, werden aber demnächst geerntet“, erklärt Sven Neißer, Vorsitzender des Vereins KlimaLautern, dass es bei den Klimastämmen keineswegs um eigens für das Projekt geschlagene Bäume geht. Es handelt sich um den Holzbereich des geernteten Baumes, der sonst als Brennholz den Wald verlässt. „Wenn wir die Sitzbänke daraus machen, wird das CO2 weiter im Holz gebunden“, spricht Neißer einen ersten Klimaschutzeffekt an. Der ist allerdings eher nebensächlich. Die Klimastämme sollen vielmehr bewusst machen, wo wir reichlich CO2 verbrauchen.

Jede der hölzernen Sitzgelegenheiten wird einem Thema aus dem Alltag gewidmet sein. Die Größe des Holzes stellt den durchschnittlichen CO2-Verbrauch in den Bereichen Fliegen, Autofahren, Kleidung, Papier-, Strom- und Fleischverbrauch da. Heißt: Die sechs Bänke sind unterschiedlich groß und jeweils mit einer Infotafel versehen, die erläutert, wie wir alle die Welt ein klein wenig besser machen können.

Kommt ein Fußball-Klimastamm?

In Kaiserslautern wird es wahrscheinlich sogar einen siebten Klimastamm mit dem Thema Fußball geben. „Wir sind mit dem FCK im Gespräch“, zeigt sich Neißer zuversichtlich, dass der „Fußball-Klimastamm“ auf den Weg gebracht werden kann – und vielleicht als Vorbild auch in anderen Städten Einzug halten wird.

Sollte es mit dem Klimastamm zum Thema Fußball klappen, dann wird der hölzerne Sitz sicherlich beim FCK seinen Platz finden. „Wir stehen im Austausch mit kooperierenden Betrieben und Institutionen, um geeignete Aufstellorte für die sechs Sitzgelegenheiten im Stadtgebiet zu finden“, berichtet Neißer davon, dass etwa die Uni spontan gerne alle sechs Klimastämme genommen hätte, um sie auf dem Campus zu platzieren. KlimaLautern will die Stämme aber verteilen. So wird wohl auch eine dieser besonderen Sitzgelegenheiten an der Alten Eintracht und eine am Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz stehen. „Mit dem Bezirksverband und der Stadt sind wir im Gespräch“, berichtet Neißer. Über Stadt- und Volkspark, Pfalztheater und die Pfalzgalerie als geeignete Standorte werde diskutiert.

Es werden Spenden benötigt

Die Bäume, die demnächst geerntet werden, wurden laut KlimaLautern vom Haus der Nachhaltigkeit und dem Forstamt Kaiserslautern bereits auserkoren und gesichert. Die Gestaltung der Sitzbänke wird anschließend von zwei Künstlern der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald übernommen. Es fehlt jedoch noch Geld, um das Projekt stemmen zu können. „Uns ist wichtig, die Kaiserslauterer durch eine kleine Spende aktiv an den Klimastämmen zu beteiligen“, betont Neißer. Er bittet um eine Spende. Der Link zum Spendenportal findet sich im Internet auf klimalautern.de unter dem Beitrag „Klimastämme für Kaiserslautern“.

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