Kaiserslautern Kritik in Kürze: Das Singspielprojekt der Untiere

Schluss, aus, vorbei: Der zweite Teil der Singspieltrilogie „Die Klausi-Chroniken“ der Lauterer Kabarettisten Die Untiere (wir berichteten) erfuhr am Donnerstagabend im recht anständig besuchten Edith-Stein-Haus seine Dernière.

Spiel’s noch einmal, Wolfi: Gemeint war Oberuntier Wolfgang Marschall, der im Verein mit (Bühnen)partnerin Marina Tamassy, Petra Mott, Philipp Tulius, Tastenmann Edwin Schwehm-Herter und der jungen Clara Künzel die Auferstehung des Stadtoberhaupts „Klausi“ Weichel ein letztes Mal in Szene setzte. Sehr zum Vergnügen des Publikums, das vor allem jeden „Klausi“-Auftritt mit Lachsalven quittierte. Herrlich aber auch, wie Tulius den OB als sympathischen Prahlhans mit allzu menschlichen Schwächen karikiert. Zum Singspiel machten diesen zweiten Teil mit dem Titel „Die Ritter der Schwafelrunde“ viele gelungene, witzig umtextierte Nummern – von „Wish You Were Here“ (Pink Floyd) bis „Ich bin wider hier“ (Westernhagen) –, in denen Tulius seine Saiten-, Schwehm-Herter seine Tasten-, Marschall seine Schlagwerkskünste sowie Tamassy (als Petra Rödler) und Mott (als Personalchefin Kimmel) ihre Stimmstärke bewiesen. Die Filmeinspieler von Karl-Heinz Christmann sind sowieso eine Klasse für sich. Schade also, dass diese gelungene Produktion nicht mehr zu sehen sein soll – auch nicht als Konserve. Bleibt Untier-Fans also nur, sich auf den dritten Teil (Premiere am 16. November, Vorverkauf bei Thalia und kunstgriff-event.de) zu freuen und zu hoffen, dass Marschall & Co. tatsächlich ihren eher noch vagen Plan eines Mammutabends mit allen drei Teilen umsetzen. Schlimmer fürs Sitzfleisch als die Pfalztheater-Antikentrilogie oder ein Wagner-Opernabend kann das auch nicht sein. |faro

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