Kaiserslautern Legrum führt die Schiri-Gilde an

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Konstantin Legrum lenkt künftig als Schiedsrichterobmann die Geschicke der Unparteiischen im Fußballkreis Kusel-Kaiserslautern. Der 70-jährige aus Frankelbach hat die die Nachfolge von Guido Becker angetreten, der nach sechs Jahren seinen Rückzug erklärt hatte. Legrum war bislang Beckers Stellvertreter.

Legrum hat in diesem Jahr ein Jubiläum gefeiert: Seit 50 Jahren ist er an der Pfeife aktiv. Zwar pfeift er heute meist nur noch Juniorenspiele und auch nicht mehr Woche für Woche – die Zeit, die Pfeife an den Nagel hängt, sieht der 70-Jährige aber noch nicht gekommen. Angefangen hat seine Schiedsrichterkarriere 1966. Seine Prüfung legte er bei der Kaiserslauterer Schiri-Legende Albert Dusch ab. Binnen fünf, sechs Jahren spülte es Legrum in die höchsten Amateurligen, in die Südwestliga, Baden-, Hessen- oder Saarlandliga. Auch wurde er bei Referees wie Werner Föckler, Dieter Niebergall oder Adalbert Leonhard als Linienrichter in der Zweiten Bundesliga eingesetzt. „Drei Tagessätze à 24 Mark gab es in der zweiten Liga – heute unvorstellbar. Davon konnte man natürlich nicht leben. Nach sieben Jahren war damit auch Schluss, der Beruf ging vor“, erinnert sich Legrum, der aber weiter bis zur Bezirksliga pfiff, ab 1995 14 Jahre lang als Schiri-Beobachter in Verbands- und Landesliga unterwegs war. 2009 entdeckte der Frankelbacher das Funktionärswesen für sich. Er wurde Beauftragter für Frauen- und Mädchenfußball im damaligen Bezirk Westpfalz – noch bis Ende Juni ist er in dieser Position Mitglied im Kreis- und Kreisjugendausschuss des Fußballkreises Kusel-Kaiserslautern. Als der 2010 gebildet wurde, hat Legrum aktiv mitgestaltet. Für ihn gab und gibt es nicht „die Einen und die Anderen, sondern nur das Wir“. Jetzt ist er vom Stellvertreter zum Obmann aufgerückt. Wenn es um die Ziele geht, denkt er wieder ans Kollektiv: „Es geht nur gemeinsam. Natürlich muss der Nachwuchs gefordert und gefördert werden. Aber ohne die älteren Kameraden wären wir oftmals aufgeschmissen.“ Legrum lernte die Berufe des Fliesenlegers und Werkzeugmachers, die er jedoch wegen Erkrankung aufgeben musste. Also sattelte er um, wurde Erzieher. „Fünf Jahre Kindergarten Neumühle haben mich geprägt“, berichtet er mit einem Lächeln. Von 1981 bis zu seiner Rente arbeitete er im Jugenddorf Wolfstein, wo er heute noch nebenher als Fahrer unterwegs ist, etwa Schulen mit Essen beliefert. Bekannt ist Legrum auch für sein soziales Engagement. Seit acht Jahren organisiert er Tombolas zugunsten der Deutschen Kinderkrebshilfe. Dafür schreibt er stets Firmen und Vereine an und bittet um Sachspenden. „Es sind über 40.000 Euro in der gesamten Zeit zusammengekommen“, sagt er nicht ohne Stolz. In sein Herzensprojekt investiert der 70-Jährige Jahr für Jahr sehr viel Zeit. (rax)

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