Kaiserslautern Ministerpräsidentin Dreyer spricht auf Schillerplatz

Am Mittwochabend sprach Malu Dreyer vor rund 80 Gästen auf dem Schillerplatz.
Am Mittwochabend sprach Malu Dreyer vor rund 80 Gästen auf dem Schillerplatz.

Immerhin, als die Landesmutter dann gegen 19 Uhr aufs rot betuchte Podium stieg, hatte sich der stärkste Regen gerade verzogen: Malu Dreyer (SPD), die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin, war am Mittwochabend zu Gast auf dem Lautrer Schillerplatz – wo sie vor rund 80 Besuchern sprach, die Fruchthalle und eine Großbaustelle im Rücken. Bei Bier, Schorle und Pommes von der Imbissbude folgten die Wettertrotzigen einer 17-minütigen Rede, in der Dreyer (63) so ziemlich alle Brennpunkte aufzählte, die die Politik zurzeit beschäftigen. Sie lobte die Gesellschaft für die Aufnahme geflüchteter Ukrainer, trat ein für eine sichere Rente, klatschte den „tollen Frauen in der Partei“ Beifall – und forderte vehement, dass man die in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestufte AfD „nie aus Frust wählen“ dürfe.

Auf den halbvollen Bierbänken erntete die Ministerpräsidentin dafür tosenden Applaus. Nur einem Herrn, der fleißig an der Bierflasche nuckelte, gefielen die Worte Dreyers offenbar gar nicht. Er zürnte, pöbelte, machte seinem Unmut Luft, indem er die Rede der SPD-Politikerin mehrmals durch laute Zwischenrufe störte – was nicht nur die Personenschützer näher heranrücken ließ. „Ich würde sagen, Sie hören jetzt einen Moment zu“, meinte Dreyer. „Das gehört zum guten Umgang.“ Ihr Minister Alexander Schweitzer hatte sich zuvor bereits erhoben, um den Mann zu beschwichtigen. Da aber sagte Dreyer nur ruhig: „Ne, Alexander, lass mal.“

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