Kaiserslautern Mit Hüftschwung Richtung Treppchen

Aus einer Schul-AG wurde schnell eine erfolgreiche Tanzgruppe: Die „PM Dancestars“ der Paul-Münch-Schule (oben) stehen im Finale
Aus einer Schul-AG wurde schnell eine erfolgreiche Tanzgruppe: Die »PM Dancestars« der Paul-Münch-Schule (oben) stehen im Finale des DAK Dance Contest. Die Tanzschule Marquardt schickt gleich zwei Teams ins finale Rennen; die »No Name Crew« und die »Fireflies«.

Das Halbfinale des „DAK Dance Contest“ in Mainz haben die „PM Dancestars“ der Paul-Münch-Schule, die „Fireflies“ und die „No Name Crew“ der Tanzschule Marquardt mit Bravour gemeistert. Und die „PM Dancestars“ haben ein ehrgeiziges Ziel: Sie möchten beim Finale am 16. September in Koblenz wieder auf dem Siegertreppchen stehen. Deshalb wird zweimal in der Woche geübt. Michael Jacksons „Smooth criminal“ erfüllt den Raum. Es ist der Rhythmus, bei dem jedes der neun Mädchen mit muss. Beine fliegen, Arme schwingen, Köpfe drehen sich. Nach einem festen Konzept, möglichst synchron und so lange bis jede Bewegung sitzt. „So quirlig die Mädchen sonst auch sind, beim Training zeigen sie sich sehr diszipliniert“, sagt Anja Greß. Sie muss es wissen, schließlich ist sie die Trainerin der Gruppe, die aus einer Tanz-AG der Paul-Münch-Schule hervorgegangen ist. Auch die hat Anja Greß ins Leben gerufen. Als dreifache Mama ist sie der Schule seit langem verbunden und hat obendrein selbst zehn Jahre lang professionell getanzt. Nun gibt sie ihre Kenntnisse weiter, zusammen mit der Begeisterung fürs Tanzen. Die „PM Dancestars“ sind eine bunte Truppe unterschiedlicher Nationalitäten „und allesamt starke Charaktere. Aber beim Tanzen bilden sie eine Einheit“, sagt Greß. Davon erzählt auch die Choreographie, die Songs von Michael Jackson, Beyonce und Jennifer Lopez verbindet. Abgestimmt darauf sind die Kostüme, die für eine Überraschung sorgen. Wie Michael Jackson gekleidet, geben sich die jungen Tänzerinnen erst als Mädchen zu erkennen, wenn sie die Sakkos und Hüte fliegen lassen und zur nächsten Nummer übergehen. Im September 2016 haben sich die „PM Dancestars“ aus Schülerinnen der dritten und vierten Klassen formiert und begonnen, für den Wettbewerb zu proben. „Um daran teilnehmen zu können, mussten wir eine Choreographie zu Musik unserer Wahl einstudieren, davon einen Videoclip drehen und einschicken. Gefilmt haben wir bei Wind und Wetter vor der Blumenhalle am Messeplatz. Trotzdem waren alle mit Eifer dabei und haben Spaß gehabt“, sagt Greß mit sichtlichem Stolz auf ihre Truppe. Der Einsatz hat sich gelohnt. Beim Halbfinale haben sich die „PM Dancestars“ in ihrer Altersklasse gegen die rheinland-pfälzische Konkurrenz durchgesetzt und den ersten Platz belegt. „Das würden wir im Finale gern wiederholen.“ Um die Jury zu überzeugen, wird trainiert, was das Zeug hält. „Auf die sind die Mädchen schon sehr gespannt. Denn darin sitzen viele bekannte Köpfe wie die Sängerin Loona, Motsi Mabuse, die schon oft Jurymitglied bei „Let’s Dance“ war und Gil Ofarim, der zuletzt diese Fernsehshow gewonnen hat“, sagt Samir, der Greß beim Tanztraining unterstützt. Dass für die Sieger verlockende Preise winken, spornt auch die beiden Gruppen der Tanzschule Marquardt an. „Die Erstplatzierten gewinnen einen Dance-Workshop bei einem bekannten Choreographen und einen professionellen Videodreh mit dem amerikanischen Regisseur Morgan O’Brien“, sagt Jessica Lorenz. Sie ist Tanzlehrerin und hat mit der „No Name Crew“ im Halbfinale des „DAK Dance Contest“ den ersten Platz in der Kategorie der über 16-Jährigen gemacht. „Die Gruppe hat sich vor einem Jahr aus der regulären Hip Hop-Gruppe gegründet und sich auf einen Mix aus Streetdance, Hip Hop und Showelementen verlegt.“ Auftritte vor Publikum sind den Mädchen nicht fremd. „Wir sind schon auf Bällen, beim Altstadtfest und anderen Veranstaltungen aufgetreten“, erzählt Tanzschülerin Anna-Sophia. Für den Wettbewerb konnte die Truppe jedoch nicht einfach eine Choreographie übernehmen. „Zum einen darf die Gruppe maximal zehn Personen stark sein, zum anderen musste man bestimmte Kriterien erfüllen“, sagt Lorenz. „Dabei kam es auf Synchronität, Ausstrahlung und schnellen Bilderwechsel an. Außerdem war es wichtig, für gute Stimmung zu sorgen und sie aufs Publikum zu übertragen.“ Das ist der „No Name Crew“ im Halbfinale ebenso gelungen wie den „Fireflies“, die es unter Anleitung von Jana Cusnick in der Gruppe der 12- bis 16-Jährigen ebenfalls ganz oben aufs Siegerpodest geschafft haben. Auch die Fireflies wollen die Jury im Finale beeindrucken, erklärt Cusnick, angehende Tanzlehrerin im dritten Lehrjahr. Daumendrücker haben die beiden Tanzgruppen in jedem Fall genug dabei, wenn es zur letzten Runde nach Koblenz geht: „Der ganze Fanclub kommt mit, damit kriegen wir locker einen Bus voll“, sind sich die beiden Tanztrainerinnen sicher.

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