Kaiserslautern Nachspielzeit:

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Eigentlich war es ein undramatisches Fußballspiel. Der zu den Titelanwärtern in der B-Klasse Kaiserslautern- Donnersberg Süd zählende SC Siegelbach bestimmte am Samstag sein Kerwespiel gegen den Tabellenletzten ASV Frankenstein nach Belieben und führte zur Pause bereits mit 5:0. Umso überraschender war es dann, was sich nach dem Seitenwechsel tat. Nach und nach kam es zu atmosphärischen Störungen zwischen Schiedsrichter und Gästeteam. Los ging’s, als der Unparteiische einem Frankensteiner die Gelb-Rote Karte zeigte und dieser unter Unmutsbekundungen den Platz verließ. Daraufhin soll der Schiri in Richtung der Gäste gesagt haben, dass er ja nichts dafür könne, dass sie so schlecht Fußball spielten. Womit er zweifellos Recht hatte. Richtig hektisch wurde es dann, als der Referee so um die 70. Minute die Rote Karte zückte. Eine richtige Entscheidung sei das gewesen, sagt der Vorsitzende des SC Siegelbach, Heinrich Graf. „Unser Spieler wurde von hinten umgesenst.“ Die Frankensteiner sahen das wohl anders. Sie hatten keine Lust mehr zu spielen und verließen den Platz. „Das könnt Ihr doch nicht machen!“, rief Graf ihnen noch hinterher. Konnte sie aber nicht zur Umkehr bewegen. Diesmal hielt die Flutlichtanlage, aber der ESC West Kaiserslautern erlebte ein blaues Wunder. Und zwar am vergangenen Mittwoch im Wiederholungsspiel gegen den SV Alsenborn. Die Partie war vor einigen Wochen wegen zweier defekter Röhren beim Stande von 2:2 abgebrochen worden. Was sich am Mittwoch unter Flutlicht auf dem ESC-Platz tat, fand der Spielertrainer der Kaiserslauterer B-Klassen-Mannschaft, Daniel Ohler, „unbeschreiblich“. Seine Elf habe das Spiel in der ersten Halbzeit „voll im Griff“ gehabt und verdient mit 4:2 geführt. Unglaubliches ereignete sich dann aber aus Sicht des ESC im zweiten Durchgang. „Jeder Schuss ein Treffer.“ So bringt es Ohler auf den Punkt. Nur zeigte sich nicht sein Team so treffsicher, sondern die Gästeelf. Die spielte „wie ausgewechselt“ und veranstaltete ein wahres Schützenfest. Am Ende musste das Heimteam mit einer 4:9-Packung das Feld verlassen. Umso bemerkenswerter war es, dass der ESC nach diesem Heimdebakel am Wochenende beim SV Otterberg II mit 3:2 gewann. Auf einen Schlag sechs Punkte am grünen Tisch zu gewinnen, kommt in der Tat nicht häufig vor. Der Spielertrainer der SG Olsbrücken/Schallodenbach, Benjamin Krauß, konnte sich über sechs, sozusagen per Post zugestellte Punkte freuen. So erfuhr er gestern Morgen, dass das vor zehn Tagen gegen die SG Niederkirchen II ausgetragene Auswärtsspiel, das nach spannendem Verlauf 3:3 endete, nachträglich als 2:0-Sieg für seine Mannschaft gewertet wurde. Am grünen Tisch sei so entschieden worden, berichtet Krauß, da die SGN II einen Akteur eingesetzt hatte, der nicht spielberechtigt gewesen sei. Zu diesen Punkten kamen nun noch drei kampflose hinzu, da der TuS Schmalenberg am Freitag wegen personeller Probleme nicht gegen die SGO angetreten war. Das fand Krauß ziemlich ärgerlich, da es sich um ein Kerwespiel handelte. Normalerweise bestreitet die erste Mannschaft der SGO ihre Heimspiele in Olsbrücken. Wegen der Kerwe in Schallodenbach sollte das Spiel gegen Schmalenberg dort steigen. Trotz der kurzfristigen Absage des Tabellenvorletzten gelang es Krauß aber noch, eine Kerwespiel zu arrangieren. Gespielt wurde gegen den SV Hefersweiler, den man in aller Freundschaft mit 7:5 besiegte.

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