Kaiserslautern Nassschnee-Folgen: Forstamtsleiterin mahnt weiter zu erhöhter Vorsicht im Wald

Der heftige Schneefall Anfang April hat im Wald Schäden hinterlassen, die das Forstamt mittlerweile größtenteils abgearbeitet ha
Der heftige Schneefall Anfang April hat im Wald Schäden hinterlassen, die das Forstamt mittlerweile größtenteils abgearbeitet hat.

Die vielen reizvollen Waldwege um die Stadt herum sind ein großes Aushängeschild von Kaiserslautern. Ob als Spaziergänger, ambitionierter Wanderer oder zum Waldbaden: Der Forst lockt. Doch nach dem heftigen Winterzwischenspiel im April sind Waldbesuche zur gefährlichen Angelegenheit geworden – Stichwort Astbruch. Das Forstamt hat deswegen noch immer zu tun.

„Vorsicht geboten!! Schneebruchschäden im Wald“, warnt das Forstamt Kaiserslautern auf seiner Internetseite und verweist auf die weiterhin bestehende Gefahr, „dass in den Kronen hängende Astabbrüche ohne Vorwarnung herunterfallen, insbesondere aus den Kiefern- und Fichtenkronen. Außerdem sind noch nicht alle Wege freigeschnitten. Das bedeutet, es sind auch noch nicht alle Rettungswege offen, um Ihnen im Fall eines Notfalls schnell zu helfen.“

Dorothea Lehmann, Leiterin des Forstamts Kaiserslautern, auf Anfrage zur aktuellen Situation: „Das Nassschneeereignis wirkt noch nach, aber auf die Forstamtsfläche bezogen befinden wir uns beim Freiräumen der Haupt- und Nebenwege im Endspurt.“ Die Waldpfade, oft enge Wanderpfade, seien noch nicht alle freigeräumt. Lehmann: „Lokal haben wir noch einzelne größere Baustellen, zum Beispiel das Moosalbtal hinter der alten Pulvermühle.“

Gefahr für Waldbesucher: herabstürzende Äste

Das Entfernen der abgebrochenen Äste sei nicht leicht, auch, weil längst nicht alle Stellen im Wald mit einem Hubsteiger zu erreichen sind. „Es gibt auch andere technische Mittel und Wege, aber alles ist sehr zeitaufwendig und teuer“, sagt Lehmann. Man brauche also auch ausgebildetes Personal, um solche Äste zu beseitigen – und das sei immer schwieriger zu bekommen. „Wir beseitigen übrigens nicht alle in den Kronen hängenden Äste, sondern nur Äste an Stellen, wo wir die entsprechende Verkehrssicherungspflicht haben“, erklärt Lehmann.

Im ganzen Forstamtsgebiet könnten an Wegen immer noch Äste aus den Baumkronen herunterfallen, beispielsweise wenn Äste, die schon länger abgebrochen in der Krone hingen, durch eine Windböe endgültig gen Boden befördert werden oder wenn sie nachträglich durch eine bisher nicht sichtbare Beschädigung abbrechen. „Stellenweise brechen leider auch immer noch Bäume nach, die nun ihre Krone wegen des ausgetriebenen Laubes nicht mehr halten können“, sagt Lehmann und ergänzt: „Vielleicht sind Ihnen schon besonders ,bogige’ Bäume aufgefallen? Dies ist besonders häufig bei jungen Birken der Fall.“

Gefahr für den Wald: ein „böser Käfersommer“

Mitten im Wald liegen bis jetzt „leider immer noch umgeworfene Bäume und abgebrochene Kronenteile“, sagt die Forstamtsleiterin, „und an vielen Orten kann man auch ,geköpfte’ Bäume – Baumstämme ohne Krone – sehen. “ Die Fachleute befürchten, dass es durch dieses Brutmaterial einen „bösen Käfersommer“ geben wird. Deswegen sei schnelles Handeln erforderlich. Lehmann: „Glücklicherweise konnten wir relativ fix Forstunternehmen mit Harvestern für die Aufarbeitung in den Waldinnenbereichen organisieren und wir bekommen jetzt Unterstützung durch Jungförster und Jungförsterinnen, die uns sehr schnell durch die Zentralstelle der Forstverwaltung zugeteilt wurden.“ Augenzwinkernd ergänzt sie: „Der Staat kann also auch schnell.“ Was in dem Fall wirklich wichtig sei, um eine Borkenkäfer-Plage zu vermeiden.

Auch fast zwei Monate nach dem starken Schneefall in der Nacht vom 8. auf den 9. April sei also immer noch eine erhöhte Vorsicht beim Waldbesuch angeraten. Lehmann rät: „Am besten bleiben Besucher und Besucherinnen auf den Hauptwegen, Waldbestände und kleine Seitenpfade sollten sie besser meiden und immer mit wachsamem Auge durch den Wald gehen.“

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