Kaiserslautern Premiere in der Pfalzgalerie

Erstmals in Deutschland wird das Werk der international anerkannten Künstlerin Pierrette Bloch in einem Museum gezeigt, womit der Pfalzgalerie eine besondere Premiere gelingt: Das Museum des Bezirksverbandes zeigt vom 18. Januar bis zum 9. März unter dem Titel

Die Leihgaben kommen aus ihrem Atelier, von der Galerie Karsten Greve, Köln - Paris - St. Moritz, sowie aus verschiedenen französischen Privatsammlungen. Blochs Zeichnungen wurden in weltbekannten Museen ausgestellt und sind in bedeutenden öffentlichen Sammlungen wie dem MoMA in New York, dem Yokohama Museum of Art in Japan, dem Stedelijk Museum in Amsterdam oder dem Centre Pompidou in Paris vertreten. In Frankreich zählt sie zu den renommiertesten Künstlerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit. Während der Sommermonate ist sie in ihrem Atelier im südfranzösischen Bagnes anzutreffen.

Ihre künstlerische Ausbildung erhielt Bloch von dem Akt- und Stilllebenmaler Jean Souverbie, von André Lhote, der dem Kubismus nahestand, sowie dem gebürtigen Amerikaner Henri Bernhard Goetz, dessen Werk sich dem Surrealismus zurechnen lässt. In seinem Atelier lernte sie unter anderem Pierre Soulage kennen, der Jahre später einer ihrer engsten Freunde wurde und dessen Schaffen auch ihre Arbeit beeinflusst hat. Dunkle Landschaften und Akte entstanden in dieser frühen Zeit, doch schon als 21-Jährige beschäftigte sie sich mit abstrakten Formulierungen. Zeichnungen aus den späten 1940er Jahren belegen, wie sie mit nur wenigen Strichen Personen und Situationen treffend charakterisiert. Die stumme Sprache der Gesten, Gebärden und des Mienenspiels faszinierte sie schon als Kind und bewegte sie, Emotionen in gegenstandslosen Zeichnungen einzufangen.

Einfache Materialen und Motive sind bis heute typisch für Pierrette Bloch. Ihr Hauptinteresse gilt dem Raum, der Leere und Fülle ebenso wie dem Ausloten der Grenze zwischen Zeichnung und Skulptur. Dabei geht sie stets neue Wege. Ab Anfang der 1970er Jahre entwickelte sie - meist mit Tusche auf Papier - aus Flecken, Linien, Spritzern und Strichen ein zeichnerisches Werk. Trotz auch unkonventioneller Materialien wie Pferdehaare, Schnur, Stoff und Weichholzplatten bleibt sie schlicht im Ausdruck und zeigt dabei eine erstaunliche Präsenz. Auch entstehen Werke, die weder Skulptur noch Malerei sind und am ehesten als feine Reliefs bezeichnet werden können. (red)

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