Kaiserslautern Schäfer sieht FCK II auf gutem Weg

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Man nehme zwei Ausbildungsmannschaften, gefüllt mit Spielern, die sich beweisen wollen, schicke sie zum Tabellennachbarn, und heraus kommt ein Duell auf Augenhöhe, das 1:1 endet und trotzdem nicht langweilig ist. Bei der Punkteteilung von 1899 Hoffenheim II und 1. FC Kaiserslautern II am Dienstagabend im Dietmar-Hopp-Stadion war wenig Zeit zum Durchatmen, und am Ende waren die Spieler beider Teams ausgepumpt, aber glücklich.

FCK-Stürmer Robert Glatzel strahlte, auch wenn er mindestens zweimal hätte treffen können und nicht er, sondern Abwehrspieler Christoph Becker in der 76. Minute für den Ausgleich gesorgt hatte. Glatzel hatte im Spiel zuvor gegen Waldhof Mannheim gelitten, als er wegen der fünften Gelben Karte zum Zuschauen verbannt war und freute sich, dass er einfach wieder spielen durfte. Er mochte die Begegnung mit der anderen U23. Die Ähnlichkeit der beiden Teams. „Sie sind spielerisch stark, läuferisch stärker als eine erste Mannschaft und machen ab und zu ein paar Leichtsinnsfehler – wie wir.“ Glatzel war zufrieden mit der Leistung seines Teams. „Hoffenheim war spielerisch stark. Sie hatten viel Ballbesitz. Das haben wir auch gewusst. Sie machen das Tor, dann läuft das Spiel für sie“, spielt er auf die Szene in der 29. Minute an, als Kingsley Schindler einen weiten Querpass auf Lucas Röser spielte, der die Kugel mit dem Kopf über Zlatan Alomerovic in die Maschen zimmerte, gegen die Laufrichtung des FCK-Keepers. Der zugab, dass der Ball schwer zu halten war. „Er kommt hinter den Abwehrspielern dran, ich versuche mich großzumachen. Das hat er gut gemacht“, schickte Alomerovic ein Kompliment Richtung Torschütze, war aber nicht wirklich unglücklich sondern eher froh, dass er spielen durfte. „Das ist ein gutes Gefühl, eine gute Spielpraxis für mich“, sagte der Torwart aus dem Profikader, der nach der 3:4-Niederlage in Düsseldorf bei der U23 randurfte. Er sah ein „sehr intensives Spiel mit leichten Feldvorteilen für Hoffenheim“. „In der ersten Halbzeit hat die Organisation gefehlt, wir haben keinen Druck auf den Ball bekommen, in der zweiten Halbzeit hatte Hoffenheim kaum Ballbesitz“, analysierte Sascha Mockenhaupt, Innenverteidiger aus dem Profiteam, der froh war über 90 Minuten Einsatzzeit bei der U23. Früher war er selbst Teil des erfolgreichsten Innenverteidigerteams der Regionalligamannschaft. Bei seiner Rückkehr war er beeindruckt von dem, was sich in der Zwischenzeit getan hat. „Ein paar Jungs haben sich echt gemacht. Den einen oder anderen wird man bestimmt mal oben sehen“, prophezeite er. Während einer nur noch glücklich strahlte, seine Mutter in die Arme schloss, während seine Großmutter stolz nebendran stand: „Ich bin die Oma“, sagte sie, und zeigte auf Becker, den Torschützen, der dem FCK den Punkt gerettet hatte. Für den gebürtigen Heidelberger war es fast ein Heimspiel. Auch Oliver Schäfer, Trainer der U23 des FCK, wirkte nach der Partie recht zufrieden. Er war gespannt gewesen, wie das Duell auf Augenhöhe ausgehen würde, hatte sich darauf gefreut, dass sich seine Jungs mit Spielern vergleichen können, die wie sie sehr gut ausgebildet sind. „Hoffenheim war in der Spielanlage besser, dafür haben wir körperlich robuster gespielt“, fand er. Und wusste auch gleich, was vor der Partie gegen Eintracht Trier am Sonntag um 14 Uhr im Fritz-Walter-Stadion zu tun ist: „Wenn wir noch an der Chancenverwertung arbeiten, haben wir ganz gute Karten.“ Mit der Verstärkung aus dem Profiteam war Schäfer zufrieden: „Das hat gepasst. Sascha Mockenhaupt hat sehr gut gespielt. Alomerovic hat seine Sache sehr gut gemacht.“ Dritter im Bunde der vom Profikader abgeordneten Spieler war Manfred Osei Kwadwo: „Von Manni erwarte ich noch ein bisschen mehr, frechere Dribblings, aber er hat es auch sehr gut gemacht“, lautete Schäfers Einschätzung. Auch wenn noch offen ist, wie der Kader gegen Trier aussehen wird, eins ist klar: „Trier hat eine sehr gute Struktur, eine sehr gute Raumaufteilung.“ Schäfer wird seinen Jungs nahelegen, die Räume eng zu halten und an einem Punkt noch was versuchen zu verbessern: „Die Chancenauswertung muss noch besser werden. Gegen Elversberg und Waldhof Mannheim haben wir verloren, weil sie von drei Chancen eine oder zwei genutzt haben. Wir hatten eine und haben auch die nicht genutzt. Aber wir sind auf einem guten Weg.“

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