Kaiserslautern „Sind gut dabei“

Rund 250 Patienten mit Oberschenkelhalsbruch – eine bei älteren Menschen häufig autretende und sehr ernste Verletzung – werden i
Rund 250 Patienten mit Oberschenkelhalsbruch – eine bei älteren Menschen häufig autretende und sehr ernste Verletzung – werden im Schnitt pro Jahr am Westpfalz-Klinikum behandelt.

Das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern sieht sich, was die Versorgung von älteren Patienten angeht, gut aufgestellt. „Wir versuchen, für ältere Menschen die optimale Versorgung zu bekommen“, sagte gestern der Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums, Peter Förster, im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Förster reagierte auf eine im Juli von der Krankenkasse Barmer veröffentlichte Studie, der zufolge viele hochbetagte Patienten in Krankenhäusern nicht optimal versorgt werden. Laut Studie bleiben viele Patienten länger in der Klinik, obwohl dort das Risiko, ein Pflegefall zu werden, höher sei als in einer Reha-Klinik, heißt es in der Studie. „Das liest sich so, als behandelten die Krankenhäuser nur die Patienten, weil dann die Erlöse höher sind“, sagte Förster. Die Krankenhäuser könnten Patienten gar nicht länger als notwendig im Haus halten, weil sie dahingehend ständig vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen überprüft werden, unterstrich Förster, der auch als Vorsitzender des Verbands der Krankenhausdirektoren Rheinland-Pfalz/Saar fungiert. „Es stimmt nicht, dass wir Patienten hier behandeln, die in der Reha besser aufgehoben wären.“ Laut Förster wurden bei der Studie Äpfel mit Birnen verglichen. „Richtig ist, dass ein Krankenhauspatient teurer ist als ein Patient, der sich in Reha befindet.“ Für eine Reha müsse ein Patient aber auch verlegungsfähig sein, erklärte Johannes Treib, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Westpfalz-Klinikum. „Das ist ein wichtiges Kriterium“, sagte Treib. Unter Umständen könne es sein, dass ein Patient weiterhin Labore und Geräte braucht, die es eben nur in einem Krankenhaus gibt, nicht aber in einer Reha-Klinik. „Viele Patienten sind einfach zu krank, um eine Reha anzutreten“, berichtete Alexander Hofmann, der Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Westpfalz-Klinikum. Für ihn geht die Forderung der Studie, die Patienten schnell in eine Reha zu verlegen „an der Realität vorbei“. Laut Hofmann werden am Westpfalz-Klinikum im Jahr rund 250 Patienten behandelt, die mit der Diagnose Oberschenkelhalsbruch eingeliefert werden. Die Patienten seien im Schnitt 84 Jahre alt und hätten, neben der schweren Fraktur, auch noch acht weitere Krankheiten. „Ein Fünftel etwa ist dement“, berichtete Hofmann, allerdings gebe es auch noch andere Erkrankungen, wie Nieren- oder Herzschwäche. In puncto Geriatrie sei das Westpfalz-Klinikum „sehr weit“, sagte Robert Liszka, der leitende Oberarzt der Neurologie und Experte für Altersmedizin. „Geriatrie ist eine relativ junge Fachrichtung. Dafür haben wir hier am Westpfalz-Klinikum aber in kürzester Zeit sehr viel geschafft“, berichtete Liszka, der auch Fortbildungen in Sachen Geriatrie anbietet. „In der Hinsicht wollen wir uns weiterentwickeln, wollen mit der Entwicklung, dass unsere Patienten immer älter werden, Schritt halten. Da sind wir gut dabei“, unterstrich Förster. Einem Spezialisten für ältere Patienten sprach Chefarzt Treib eine „Lotsenfunktion“ zu. Er wisse, welche Spezialisten dem Patienten am besten helfen kann. „Das muss in einem Krankenhaus verzahnt sein. Das schafft eine Reha-Klinik nicht.“ Nils fragt

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