Kaiserslautern Sonne und Musik: „Swinging Lautern“ lockt die Menschen in die Stadt

Am Stiftsplatz lassen sich dichte Trauben von Zuhörern von den Swing-Klassikern der Tuxedo Swing Bigband mitreißen.
Am Stiftsplatz lassen sich dichte Trauben von Zuhörern von den Swing-Klassikern der Tuxedo Swing Bigband mitreißen.

Mitreißende Musik von fünf Bühnen und dazu eine Marching Band in der Fußgängerzone – das sorgte mit perfektem Sommerwetter für überschäumende Lebensfreude am Samstagabend. Das Barbarossafest „Swinging Lautern“ wurde seinem Ruf voll und ganz gerecht. Die Stadt war auf den Beinen und feierte ausgelassen.

Das Thermometer zeigt knapp unter 30 Grad, die Sonne strahlt aus allen Knopflöchern – der Sommer gibt sich trotz September noch einmal richtig die Ehre und bietet den perfekten Rahmen für den letzten Abend von „Swinging Lautern“. Zu diesem Abend passt sogar die Palme vorm Café am Markt. Die sechs Musiker der Marching Band Stuttgart machen am frühen Abend Station am Stiftsplatzkiosk und verbreiten beim Publikum beste Laune mit ihrem Ragtime. „I scream, you scream, everybody wants ice cream“ – dieser Klassiker setzt diesem Sommerabend das Sahnehäubchen auf. Und wer geht da als Zaungast am Stehtisch nebenan voll mit? Franz Wosnitza, Kaiserslauterer Jazz-Urgestein, singt aus vollem Hals mit – lässt sich von der Band gern spontan die Trompete für ein Solo in die Hand drücken. Bereichert den Schluss noch als Schlagzeuger mit dem Deckel einer Mülltonne. Wow, was für ein Auftritt – die Zuhörer klatschen begeistert und fordern lauthals Zugabe. Die Musiker lassen sich nicht lange bitten. Schließlich ziehen sie zu den Klängen von „Oh when the saints go marching in“ weiter.

„Swinging Lautern“-Strohhut hat Konjunktur

An den Tischen vor den Restaurants drängen sich die Gäste. Freie Plätze? Gibt es nicht, denn die sind sofort wiederbesetzt. Familien nutzen die Zeit für ein gemeinsames Abendessen, bevor es auf den Bühnen musikalisch weitergeht. Durch die Straßen schlendern Paare, Familien, Freunde in kleinen und großen Gruppen mit einem Getränk oder einem Eis in der Hand. Auf den Köpfen hat der „Swinging Lautern“-Strohhut Konjunktur. Die Verpflegungsstände bieten den Hungrigen Leckeres wie Burger oder Bratwurst. In den Gläsern glitzern Klassiker wie Aperol Spritz oder Weinschorle. Bei den Verkaufsständen kann man sich etwa mit Käse oder Salami aus Frankreich versorgen. Auch Gegenstände aus Olivenholz sind ein Hingucker.

Auf der Bühne vor der Stiftskirche sorgt die Vater- und Sohn-Band Latz und Latz mit Rock- und Popballaden für Stimmung.
Auf der Bühne vor der Stiftskirche sorgt die Vater- und Sohn-Band Latz und Latz mit Rock- und Popballaden für Stimmung.

Auf der Bühne vor der Stiftskirche sorgt die Vater--und-Sohn-Band Latz und Latz mit Rock- und Popballaden wie „Knocking on heaven’s door“, „Country Road“ oder „Purple Rain“ für Stimmung. Die Songs gehen ins Ohr und treffen ganz den Nerv der Zuhörer, die hier dicht gedrängt stehen. Mitwippen und mitsingen ist angesagt, die Handykameras werden immer wieder gezückt.

Zuhörer lassen sich zu Tänzchen hinreißen

Über den Schillerplatz ziehen ab und zu die Grillschwaden und machen dem Bühnennebel der K-Town Foxes Konkurrenz. Die Bauzäune sind Vergangenheit – an diesem Abend ist der Platz in voller Länge und Breite besetzt mit gut gelaunten Gästen in Feierlaune. Ob Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen – hier sind alle dabei. Die Formation um Albert Koch und Michael Halberstadt bringt fetzige Rocktitel wie „Route 66“ oder „Road to kingdom come“ von Lindisfarne – „Wer von Euch kennt die noch?“. Immerhin, ein paar Hände gehen hoch. Von der Bühne tauchen farbige Strahler den Schillerplatz in wechselndes Licht, während Koch die Mundharmonika zum Glühen bringt.

Die Formation K-Town Foxes um Albert Koch und Michael Halberstadt bietet fetzige Rocktitel.
Die Formation K-Town Foxes um Albert Koch und Michael Halberstadt bietet fetzige Rocktitel.

Am Altenhof heizen Simone Swift und die Groove Connection dem Publikum ordentlich ein. Die legendären Hits der 70er und 80er Jahre gehen sofort ins Ohr und in die Beine – und bringen viele Zuhörer zum Mitsingen, wie etwa bei „I will survive“ oder „Papa was a rolling stone“.

Am Altenhof heizen Simone Swift und die Groove Connection dem Publikum ordentlich ein.
Am Altenhof heizen Simone Swift und die Groove Connection dem Publikum ordentlich ein.

Am Stiftsplatz gibt sich die Tuxedo Swing Bigband mit viel Blech die Ehre – dichte Trauben von Zuhörern lassen sich mitreißen von Swing-Klassikern wie „Misty“ oder „Girl from Ipanema“. Eine ganze Reihe von Sängerinnen und Sängern sorgt für beschwingte Abwechslung auf der Bühne. Manche Zuhörer lassen sich zu einem Tänzchen hinreißen. Eine Gruppe junger Halbwüchsiger flaniert vorbei und grüßt zur Bühne mit ein paar Tanzschritten und einer kleinen Verbeugung.

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