Kaiserslautern Spannende Themen fair diskutiert

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Auf echtem politischen Parkett konnten die Teilnehmer des Regionalwettbewerbes „Jugend debattiert“ am Dienstagvormittag ihre Fähigkeiten messen. Im großen Sitzungssaal des Kaiserslauterer Rathauses, wo sonst der Stadtrat tagt, waren die Sieger der Klassen- und Schulwettbewerbe angetreten, um über vorgegebene politische Streitfragen zu diskutieren. Als Fan-Club saßen im voll besetzten Saal etwa 130 Mitschüler, Lehrer und Familienangehörige, um die Kandidaten zu unterstützen.

Streng getaktet war der Ablauf der Debatte: acht Minuten Einführungsrede, zwölf Minuten freie Debatte und vier Minuten für die Schlussrede. Soviel und nicht mehr stand den Debattanten an gemeinsamer Zeit zur Verfügung. Zehn Tage zuvor hatten sie ihr Thema erhalten. „Sollen die Bußgelder für Verschmutzungen des öffentlichen Raumes angehoben werden?“ Darüber sollten die vier Schüler der Sekundarstufe 1 diskutieren. Die Finalisten der Sekundarstufe 2 hatten das Thema: „Sollen in Stadt- und Gemeinderäten Jugendquoten eingeführt werden?“ Besonders spannend: Die Positionen pro oder contra wurden erst am Vormittag für die einzelnen Kandidaten ausgelost. Jeweils eine kurze Vorbereitungszeit stand den Zehntklässlern zur Verfügung. Lucas Kehrer vom Leibniz-Gymnasium in Pirmasens und Johannes Burg vom Albert-Schweitzer-Gymnasium in Kaiserslautern argumentierten für die Maßnahme, Paula Faust vom Hugo-Ball-Gymnasium in Pirmasens und Flora Schmalbach vom Sickingen-Gymnasium in Landstuhl vertraten die Contra-Position. Fundierte Sachkenntnis, starke Argumente, Überblick und klare Ausdrucksfähigkeit: An diesen Kriterien maßen sich die Kandidaten und beeindruckten mit einem hohen Niveau. Wer stört sich nicht an Kaugummis auf Gehwegen, Wildpinklern oder Hundekot auf Spielplätzen? Soll im öffentlichen Raum häufiger kontrolliert werden oder hilft es, mehr Abfallkörbe aufzustellen? Soll man die Verursacher für die entstehenden Kosten zur Verantwortung ziehen oder lieber auf Prävention setzen? Wo kann man Geld einsparen, beispielsweise für die Reinigung der Gehwege, wo muss man investieren, etwa in mehr Personal beim Ordnungsamt? Aufschlussreiche Beispiele aus Singapur, Köln, Mannheim, Pirmasens und dem dörflichen Raum brachten die vier Debattanten. „Es war eine spannende Debatte, ihr habt das toll gemacht“, bescheinigte Jurymitglied Michael Becken, Lehrer am Kaiserslauterer St.-Franziskus-Gymnasium, den Teilnehmern. Jeder einzelne Kandidat bekam von der Jury Rückmeldung darüber, was gut gelaufen war und was noch verbessert werden könnte. Bastian Baulig vom Gymnasium am Rittersberg in Kaiserslautern und Max Burger vom Burg-Gymnasium Kaiserslautern traten in der Debattierrunde der Sekundarstufe 2 für eine Erhöhung der Jugendquote in den Stadt- und Gemeinderäten ein und mussten sich dabei ihren Kontrahenten Sebastian Westrich und Vasco Silver vom Sickingen-Gymnasium Landstuhl stellen. In seiner Begrüßung betonte Peter Krietemeyer, Referatsleiter Schulen der Stadt Kaiserslautern, wie die Auseinandersetzung mit Streitfragen in Debatten von Angesicht zu Angesicht den geistigen Horizont weite. Alle, die am Wettbewerb teilnähmen, ob schulintern oder auf Bundesebene, seien Gewinner. „Alle lernen auf besondere Weise, was Leistung, Fairness und Ausdauer bedeuten.“ Verantwortlich für die Durchführung des Wettbewerbs, der vom Land unterstützt wird, war die Regionalverbundskoordinatorin Anja Nauerz, Lehrerin am Heinrich-Heine-Gymnasium. Die Moderation der Veranstaltung hatten die Landesfinalistin Kim Lewandowski und der Bundesfinalist Frederik Schmidt vom Albert-Schweitzer-Gymnasium.

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