Kaiserslautern STADTLEBEN: Amelie darf sich freuen

Amelie hat ihren Papa wieder mehr für sich. Die anderthalbjährige Tochter von Nico Welsch, dem CDU-Kandidaten für die OB-Wahl, musste in den vergangenen Monaten und Wochen auf den Papa öfter verzichten. Es war Wahlkampf angesagt. Der ist nun vorbei. Die Familie wird den 37-Jährigen wieder mehr zu Hause haben. Die Zeit ist rum, als er jeden Nachmittag, jeden Abend auf Stimmenfang unterwegs war. Jetzt muss er sich erst mal wieder auf die neue Situation einstellen, eine Situation ohne Wahlkampf. Und er muss seine Erkältung auskurieren, die er sich ebenso wie sein Gegenkandidat Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) im Wahlkampf eingefangen hat. Das Werben um Wählerstimmen fordert seinen Tribut. Diese Woche will Nico Welsch die Nachwehen des Wahlkampfs bewältigen, nächste Woche in die Weihnachtsfestlichkeiten starten, sich um den Weihnachtsbaum kümmern. Ab 22. Dezember hat der Unternehmensrechtsanwalt Urlaub. Die Erfahrungen, die er im Wahlkampf gesammelt hat, möchte er nicht missen. „Es war eine tolle Erfahrung, so anstrengend und intensiv es war, so interessant und herausfordernd es war, es war erfüllend.“ Sagt und weiß, dass das sich wie eine Postkarte anhört. Er meint es aber wirklich so. In der Rückschau gesehen bleibt nur das Positive hängen, sagt er. Und zitiert, um das deutlich zu machen, seine Oma mit dem Satz: „Man hat kein Schmerzgedächtnis.“ Gerne hätte Nico Welsch den Überraschungscoup gelandet, hätte die OB-Wahl zu seinen Gunsten entschieden. Möglichkeiten dazu hat er gesehen. Wer hätte einmal gedacht, dass es der CDU gelingen würde, die absolute Mehrheit in Kaiserslautern zu erringen, fragt er. „Es gibt das Potenzial, das für Überraschungen gut ist.“ Für seine sehr guten 41 Prozent, die ihn bei der OB-Wahl zum zweiten Sieger hinter Klaus Weichel machten, hat er viele Glückwünsche erfahren. Viele positive Adjektive hat er dafür eingeheimst. Am Montag meldeten sich auch die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner und der CDU-Bezirksvorsitzende Christian Baldauf, um ihm zu seinem guten Abschneiden zu gratulieren. Die grausame Wahlbeteiligung bei der OB-Wahl von 28,5 Prozent hatte sich am Wahlsonntag schon bei seiner Rundreise durch die Wahllokale zusammen mit dem CDU-Kreisvorsitzenden Harry Wunschel abgezeichnet. Er findet die geringe Resonanz auf die Wahl bedauerlich. Und beteuert im gleichen Atemzug aber: „Meine Leute sind zur Wahl gegangen.“ (rdz)

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