Kaiserslautern STADTLEBEN: Fünfstück, der Realist

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Es war ein äußerst sympathischer Auftritt, den der FCK-Trainer Konrad Fünfstück gestern Abend bei der RHEINPFALZ-Sportlerwahl des Jahres 2015 in der Kammgarn absolvierte. Und das lag nicht daran, dass er zunächst die RHEINPFALZ über den grünen Klee für die jährliche Wahl der Sportler und der Mannschaften des Jahres lobte. Wie er der RHEINPFALZ für eine, wie er sagte, gelungene Veranstaltung Anerkennung zollte, so verbeugte sich der jüngste Trainer in der Zweiten Fußball-Bundesliga vor den Leistungen, die die an diesem Abend ausgezeichneten Sportler im Verlauf des vergangenen Jahres gezeigt haben. Konrad Fünfstück redete im Interview mit RHEINPFALZ-Chefredakteur Michael Garthe nicht lange um den heißen Brei, was das erste Ziel des 1. FC Kaiserslautern in dieser sportlich gesehen verkorksten Saison in der Zweiten Fußball-Bundesliga ist. Es ist der Klassenerhalt, die sprichwörtlichen 40 Punkte. „Ich weiß, das hört nicht jeder gerne“, zeigte er Verständnis für die ursprünglichen Erwartungen der Fans an diese Spielzeit. Gleichwohl, und da suchte der Trainer wohl etwas Trost für die derzeitige Lage als Tabellenneunter mit 31 Punkten, wies er das Publikum darauf hin, dass hinter dem 1. FCK viele Mannschaften in der Liga stehen, die auch ganz andere Ziele vor Saisonbeginn hatten, in den Kader investiert haben. „Wir tun gut daran, etwas Realismus einziehen zu lassen. Erst die Punkte für den Klassenerhalt und dann weitersehen.“ Konrad Fünfstück versuchte, die Forderung nach Realismus mit seiner eigenen Botschaft vorzuleben. Was er sich von den Anhängern wünscht, damit hielt der Trainer auch nicht hinter dem Berg. Um Ziele zu erreichen, so machte er grundsätzlich deutlich, braucht man ein Umfeld, das zusammensteht, das Ruhe ausstrahlt. Keinen Hehl machte Fünfstück daraus, dass er noch eine Zeitlang in der Pfalz und damit auch Trainer des 1. FCK bleiben möchte. Der Fußballlehrer, der von der Spielvereinigung Greuther Fürth 2013 nach Kaiserslautern kam, beantwortete die Frage nach seiner Zukunft durch die Pfalzbrille. „Ich habe die Pfalz bisher etwas kennen- und lieben gelernt. Fußball ist kein Wunschkonzert. Das ist Leistungssport. Das geht sehr schnell in alle Richtungen. Der Beruf macht mir wahnsinnig viel Spaß. Wenn ich etwas noch in der Region bleiben könnte, um sie weiter kennenzulernen, sag’ ich natürlich nicht Nein.“ (rdz)

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