Kaiserslautern Starke Eiche siegt beim SVW

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Es ist nur ein kleiner Schritt zur A-Klasse. Das größte Hindernis ist weg! Die 90 Auswärtsminuten, ein langer, weiter Rasen. Denn jetzt baut der FC Eiche Sippersfeld auf sein Heimrecht: Mit dem 3:1 (1:1) im Relegationsduell beim SV Wiesenthalerhof, „Vize“-Champion der B-Klasse Süd, steht er seit gestern in optimaler Lauerstellung, den Aufstieg einzutüten. Ein glanzloser Erfolg, wen kümmert’s? Nichts machte der SVW aus dem tollen Auftakt.

Er wandte sich ab. Hadernd. Christian Hartmüller schlich fort, der Kopf hing. Und er sah nicht, wie der flache Schuss, mehr ein seichter Rückpass, zu dem dumpfen Nackenschlag mutierte, der dem SV Wiesenthalerhof moralisch das Genick brach. Ja, ihm vermutlich sogar den Aufstieg kostet. Als sich Hartmüller drehte, breitete er majestätisch die Arme aus. „Ich hab’s gar nicht gesehen. Das war Dusel“, gab er nach Abpfiff baff zu. „So ein tragischer Fehler bricht natürlich die Moral. Wir waren auf Augenhöhe, aber dafür können wir uns nix kaufen“, ärgerte sich Michael Kalckmann, Coach der „Hütte“. Torhüter Marc Hamann hatte zupacken wollen – und griff ins Leere. Durch die Beine kullerte die Kugel über die Linie (68.). 1:2. Deprimiert kauerte Hamann am Boden, noch Minuten nach dem Spiel. Ein Bock, der den Besten passiert, jedoch gerade in Nervenkisten nicht sein darf! Das Gurkentor schlug scheppernd aufs Gemüt der SVler. Sie haben den Heimbonus verspielt, jetzt müssen sie am Dienstag (19 Uhr) auf den unbequemen Sippersfelder Rasen. Nichts für die explosiven Kreativen Marcel Diehl, Sergen Tok und Marc-Maurice Kalckmann. „Ich hatte der Mannschaft gesagt, die sind jung und garantiert nervös. Das waren sie überhaupt nicht“, sprach FC-Trainer Markus Stolze über einen SVW, der startete, als gäbe es kein Morgen. Sippersfelds unsortierte Defensive wurde überrannt, im Zentrum klaffte ein Loch. „Obwohl wir das angesprochen haben, hatten wir total Probleme mit der Schnelligkeit. Zur Halbzeit kann es 1:4 stehen“, schätzte Außen Patrick Schäffler realistisch ein. „Wir sind wild durcheinander gelaufen“, so Stolze, der jedes der drei Tore mit emotionalem Heißblut-Sprint abfeierte. Als Tok das erste Mal an allen vorbeirannte und querlegte, stolperte Jonas Windecker den Ball in den eigenen Kasten (3.). Und was hatte die Eiche Glück. Tim Fuder (16.), Goalgetter Diehl (35.) und Kalckmann (43.) trafen Alu. Reines Pech. „Fußball ist grausam“, klagte der SV-Trainer. „Vorne vergeigen wir’s, hinten werden wir bestraft.“ Hartmüller, der im Nachsetzen zum 3:1-Schlusspunkt reinbolzte (83.), bemerkte: „Das 0:1 haben wir gebraucht.“ Stolze hatte das Goldhändchen. Er schickte nach einer halben Stunde Dusty Decker für den verwarnten Werner Weller. Glücksgriff. Decker war 15 Sekunden auf dem Feld, da legte er sich die Kugel für einen 30-Meter-Freistoß hin. An Kuriositäten mangelte es nicht… „Ich hab’ mir gedacht, ich knall ihn einfach rein. Die Mauer stand zu weit rechts“, so Decker. Mit dem Innenrist haargenau ins Eck (32.) – Hamann machtlos. „Wir müssen die Köpfe jetzt frei kriegen“, wusste Kalckmann sofort. Ein bitterer Fauxpas begründete die Pleite. Nach dem 1:2 zeigte der SVW keine Reaktion. Er schaltete fast ab… (ppp) So Spielten sie SV Wiesenthalerhof: Hamann – Wilhelm (66. Basters), Linsmayer, Fuder, Schäffner – Diederich (73. Hotzelt), Welker – Tok, Marc-Maurice Kalckmann, Mergler (59. Rill) – Diehl FC Eiche Sippersfeld: Leitsbach – Weller (31. Decker), Jonas Windecker, Molter, Stummann (68. Ratkoceri) – Höning, Buhrmann – Schäffler, Marc Windecker, Mangold (80. Spahiu) – Hartmüller Tore: 1:0 Jonas Windecker (3./Eigentor), 1:1 Decker (32.), 1:2 Hartmüller (68.), 1:3 Hartmüller (83.) – Gelbe Karten: Mergler, Kalckmann – Weller, Decker, Hartmüller, Mangold, Ratkoceri – Beste Spieler: Tok, Kalckmann – Mangold, Hartmüller, Schäffler – Zuschauer: 874 – Schiedsrichter: Janzer (Gau-Bickelheim).

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