Kaiserslautern Sternenfest Tanabata im Japanischen Garten: Wünsche am Bambus, Tai Chi unter freiem Himmel

Die Tai Chi Akademie bot am Wochenende kostenlose Workshops unter der Leitung von Sifu Dietlinde Sand (vordere Reihe, rechts).
Die Tai Chi Akademie bot am Wochenende kostenlose Workshops unter der Leitung von Sifu Dietlinde Sand (vordere Reihe, rechts).

Japanische Kultur kennenlernen und dabei die einzigartige Atmosphäre des Japanischen Gartens genießen – das konnten die Besucher am Wochenende beim traditionellen Sternenfest Tanabata. Neben Musik, Tanz und Workshops stand das traditionelle Ritual der Wünsche im Mittelpunkt.

Bunt geschmückte Bambuszweige mit filigran gefalteten Origami-Sternchen, Papierketten und gefächerte Papierrosetten flattern im Wind und setzen an fünf Stellen im Park einen fröhlichen Kontrapunkt zum kühlen, regnerischen Wetter. Am Stand gegenüber vom Rasenrondell erfahren die Besucher mehr über diese Tradition. Einer japanischen Sage nach konnten sich zwei Liebende immer seltener sehen, schließlich nur noch an einem Tag im Jahr.

Alles Gute für die Masterprüfung

Ihre Wünsche, diesen Tag so schön wie möglich zusammen zu verbringen, schrieben sie auf ein Stück Papier und hängten diese in einen Baum. Und so hat der Verein auch an diesem Wochenende buntes Japanpapier mit Bändchen vorbereitet, damit die Wünsche der Besucher ebenso in Erfüllung gehen können.

Nebenan sind drei junge Frauen konzentriert dabei, ihre Wünsche zu Papier zu bringen. Alles Gute für die Masterprüfung einer Freundin, gute Genesung für ihre erkrankte Schwester – für sich selbst wünschen sie sich nach frisch bestandenem Studienabschluss einen Job, in dem sie glücklich werden.

Vom Gong bis zum Didgeridoo

Auf dem Rasenrondell hat sich die Gruppe Omray eingefunden und ihr beeindruckendes Arsenal an Musikinstrumenten aufgebaut. Vom großen Gong über die Taiko-Trommeln, alle Arten von Schlagwerk, haben die vier Musiker Querflöte, Saxofone, japanische Harfe, Handpan und sogar ein Didgeridoo mitgebracht. Isabel und Roland Weimer, Gerhard Bleich und Gunther Glaser nehmen die Gäste mit ihrer Improvisationsmusik mit auf eine Klangreise durch den Garten. Mal fließend und verhalten, geheimnisvoll grollend, wirbelnd oder melodiös, schräg oder harmonisch, eröffnen die fantastischen Klänge einen neuen verzauberten Blick auf die Natur – den Bambus, die rauschenden Blätter in den großen Bäumen, das Plätschern des Baches. Am Ende der Vorstellung haben sich deutlich mehr Zuhörer am Rasenrondell eingefunden.

Beim Imbiss Bunkyo-an duftet es verlockend nach japanischen Spezialitäten wie Takoyaki, Gyoza oder Karaage. Aber auch der Umeshu Cocktail und die Yuzu-Citrus-Schorle kommen gut bei den Besuchern an. Gegen Abend stand an beiden Tagen die japanische Tänzerin Tenno Megumi mit ihrer Choreografie „Amaterasu – die Sonnengöttin“ auf dem Programm. Gewidmet war der Tanz dem alten Schloss der japanischen Stadt Matsue, wo der Überlieferung nach viele Schamanen die Verbindung zur Götterwelt vermittelten.

„Es lief noch nie so gut“

Wer Selbstverteidigung beim Dojo Kaiserslautern des Okinawa Matsumura Kenpo oder die Tai Chi Akademie in einem Workshop kennenlernen wollte, konnte jeweils Samstag- und Sonntagmittag ohne Vorkenntnisse und kostenlos teilnehmen. Der Selbstverteidigungsworkshop sei mit 14 Teilnehmern ausgebucht gewesen, freuten sich Ralf Kammer, Erster Vereinsvorsitzender, und Thorsten Barthelmie, Leiter der Geschäftsstelle. „Es waren alle Altersstufen vertreten: Der jüngste war acht, die älteste Teilnehmerin 84 Jahre alt.“ Auch mit dem Imbiss, in dem seit 2023 zwei Japanerinnen am Herd stehen, sind beide sehr zufrieden: „Es lief noch nie so gut.“

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