Kaiserslautern Um Selfie bemüht: Jugendlicher durch Stromschlag schwerst verletzt

„Hochspannung – Lebensgefahr“ warnt ein Schild an der Jacob-Pfeiffer-Brücke auf dem Einsiedlerhof.
»Hochspannung – Lebensgefahr« warnt ein Schild an der Jacob-Pfeiffer-Brücke auf dem Einsiedlerhof.

Weil sie offenbar auf der Jagd nach einem außergewöhnlichen Selfie waren, haben sich zwei junge Männer in Lebensgefahr begeben – einer der beiden ist nach einem Stromschlag schwerstverletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Nach Angaben der Bundespolizei hat sich am Sonntag, 5. Juni, gegen 0.50 Uhr am Bahnhof Einsiedlerhof ein schwerer Unfall ereignet. Als die alarmierte Streife dort eintraf, waren bereits zwei Streifen der Landespolizei, die Feuerwehr sowie ein Rettungswagen inklusive Notarzt vor Ort. Ersten Ermittlungen zufolge hielten sich am Bahnhof Einsiedlerhof fünf Heranwachsende auf. Zwei der jungen Männer, im Alter von 17 und 18 Jahren, wollten nach Zeugenaussagen Bilder von sich auf einem abgestellten Güterwaggon machen.

Dazu stiegen sie in den Gleisbereich und kletterten auf einen am Bahnsteig 2/4 abgestellten Güterwaggon. Als sich der 17-Jährige auf dem Waggon aufrichtete, berührte dieser, vermutlich mit seinem Arm, die Oberleitungen und erlitt einen schweren Stromschlag. Durch diesen stürzte er von dem Waggon und fiel in den Gleisbereich. Der 18-Jährige, der sich gerade noch auf der Leiter des Güterwaggons befand, konnte den Stromschlag ebenfalls spüren, stieg sofort von der Leiter herunter und ging in Richtung Bahnsteig.

17-Jähriger schwebt noch in Lebensgefahr

Da sich die Gruppe nicht sicher war, ob der umliegende Bereich oder der verletzte junge Mann noch unter Strom standen, versuchten sie, ihn aus sicherer Entfernung anzusprechen. Er blieb jedoch regungslos liegen und musste von den Rettungskräften reanimiert werden. Im Anschluss wurde er schwerstverletzt ins Westpfalz-Klinikum gebracht. Der 18-Jährige kam zur weiteren Beobachtung und Untersuchung ebenfalls ins Westpfalz-Klinikum. Wie ein Sprecher der Bundespolizei am Dienstag auf Nachfrage sagte, schwebt der 17-Jährige noch immer in Lebensgefahr.

Wie der Sprecher ergänzte, gebe es „immer mal wieder unter Jugendlichen einen kleinen Hype, Selfies im Gleisbereich zu machen“. Dazu würden Bahnhöfe und Zugstrecken genutzt, in der Regel ohne Verkehr – „aber fragen Sie mich nicht, wieso“. Jedenfalls warnt die Bundespolizei eindringlich: „In Anbetracht dieses schweren Unfalls möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass beim Verlassen der vorgesehenen Bereiche auf Bahnanlagen grundsätzlich Lebensgefahr besteht.“ Die Bahn-Oberleitungen haben eine Spannung von 15.000 Volt – 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause. „Selbst eine Annäherung zur Bahn-Oberleitung genügt für einen Stromüberschlag und bedeutet, mit seinem Leben zu spielen!“

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