Kaiserslautern Weihnachtsmarkt im Edith-Stein-Haus: Handgemacht ist Trumpf
Seit dem Wochenende erstreckt sich der Weihnachtsmarkt vom Foyer über die erste Etage bis in den Großen Saal des Hauses der katholischen Gesamtkirchengemeinde in der Engelsgasse. Der Zimtwaffel-Duft betört Besucher des Edith-Stein-Hauses bereits beim Betreten des Foyers. Vor sich ein Zimtwaffeleisen und ein Teller mit kleinen Kugeln des Waffelteigs wird Erika Burckhardt nicht müde, für Nachschub des begehrten Weihnachtsgebäcks zu sorgen. Ihre Hand, mit der sie den Deckel des Waffeleisens auf die dunkle Teigkugel drückt, spürt sie schon nicht mehr. „Das gehört dazu“, sagt sie, öffnet den Deckel und legt die hauchdünn gebackene Waffel auf einen Teller zum Ausdampfen.
Wie all die Jahre zuvor sind die Zimtwaffelpäckchen der Renner auf dem Weihnachtsmarkt im Edith-Stein-Haus. Am vergangenen Samstag von Oberbürgermeisterin Beate Kimmel und Pfarrer Andreas Keller von der Pfarrei Heiliger Martin eröffnet, laden rund 20 Aussteller in einem mit Tannenzweigen und Lebkuchenmotiven dekorativ gestalteten Ambiente zu einem Rundgang entlang ihrer Stände ein. Handgefertigte Kreationen sind es, zu deren Fertigung die Betreiber viel Liebe und Zeit investiert haben.
Breites Angebot
Ob die Adventsfloristik von Hildegard Schäfer oder die Glasideen von Andrea Kaiser, die ihren Schwerpunkt von Tiffany-Arbeiten auf solche mit Glasfusing verlegt hat. Wie die Porzellankunst von Anitta Frölich, die seit der ersten Auflage des Weihnachtsmarktes, vor 31 Jahren, mit von der Partie ist, gehören sie zum festen Kreis der Aussteller. Neu im Sortiment der Porzellanmalerin sind beispielsweise Blumenvasen, deren farbiges Dekor an Künstler wie Miró, Picasso oder Chagall erinnert. Zum festen Bestandteil des Marktes zählen der Krippenbauer Anton Spiegel aus Hohenecken und der Stand des Eine-Welt-Ladens. Eine große Weihnachtskrippe mit Holzfiguren hat Spiegel an eine Familie in Pirmasens verkauft, eine kleine Darstellung mit der Heiligen Familie in einer Laterne aus Holz an eine junge Frau, so der Hobbykünstler. Gefragt seien eher kleinere Krippendarstellungen, verweist er auf rustikal ausschauende Ställe. Orientalische, alpenländische und Wurzelgehäuse bereichern sein Angebot.
Handwerkskunst der Partnergemeinden der Pfarrei Heiliger Martin aus Ländern wie Ruanda und Uruguay präsentieren die Frauen des Eine-Welt-Ladens. „Es Lädche“, von dem Heide Diehl und Herta Kling gerne sprechen, wartet mit Handarbeiten aus Ruanda, Grußkarten und fair gehandeltem Kaffee auf. Unter den Auslagen auch eine Darstellung des letzten Abendmahls aus dunklem Holz, ein Stück aus dem Nachlass von Norbert Kaiser, des früheren und in diesem Jahr verstorbenen Pfarrers von St. Martin.
Warme Mahlzeit in der Cafeteria
Wie bunte Flecken reihen sich die Verkaufsstände im Großen Saal um eine geschmückte Tanne. Mit selbstgemachten Fruchtaufstrichen, Fruchtkuchen und gebrannten Mandeln, ist Volker Brendel vertreten. Er hat erstmals die von Ingrid Schrick über viele Jahre durchgeführte Organisation des Weihnachtsmarktes übernommen. „Eine Hausnummer“, so der frühere und heute sich im Ruhestand befindende Mitarbeiter einer Krankenkasse. Stände kreativer Frauen gruppieren sich in einem weiten Kreis. Handarbeiten mit Liebe zum Detail sind es, die sich in Form von Patchwork- und Häkelarbeiten, Schmuck und Diamond Painting, eine innovative Variante des Malens, präsentieren. Sie laden zum Schauen und Kaufen ein. Nicht zu vergessen die kleine Cafeteria, in der die Frauen von St. Martin um die Mittagszeit täglich mit einer warmen Mahlzeit zu Tisch bitten.
Info: Öffnungszeiten bis Sonntag, zweiter Advent: werktags 12 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr.