Kaiserslautern Wenn der Beat das Publikum vom Hocker holt

Stimmung geht durch die Decke: Acoustic Fight um Sänger Pouya Nemati beim „Szenefasching“ im Glockencafé.
Stimmung geht durch die Decke: Acoustic Fight um Sänger Pouya Nemati beim »Szenefasching« im Glockencafé.

Das Lauterer Trio Acoustic Fight ist eine echte „Hard Working Band“. Die drei Mann schaffen sich nach Kräften und interpretieren Nummern etwa von Sting, Led Zeppelin, The Police, Tom Waits oder Rage Against The Machine auf ganz eigene Weise. Dass ihr Konzert am Montagabend im proppenvollen Glockencafé zu einem vollen Erfolg wurde, hing nicht zuletzt am ausgewogenen und wohltemperierten Sound. Gefühlvoll abgemischt vom Musikerkollegen Harald Pfeil.

Nur mit akustischer Gitarre, Kastentrommel und per mehrstimmigem Gesang intonieren die Drei Titel, die im Original oft in großen Bandbesetzungen und mit gewaltigen Musikanlagen unters Volk gebracht werden. Dass die Musik von Acoustic Fight trotzdem wirkt, liegt an der Spielfreude und am vehementen Einsatz von Thomas Burckhardt an der Gitarre und Toni Düll am Cachon. Und dass Sänger Pouya Nemati ein charismatischer und durchaus wilder, bisweilen ungestümer Frontmann ist, weiß das Lauterer Publikum schon seit längerem. Immerhin sechs Jahre gibt es die Gruppe schon, und außer in und um Lautern herum tobt die Combo auch durch die Clubs in Mannheim, Saarbrücken, Mainz oder Karlsruhe. Zur Hochform laufen die Drei auf, wenn es gilt, fast schon historische Reggae-Titel zu interpretieren. Gesellschaftskritische Nummern etwa von Bob Marley oder Peter Tosh liegen Acoustic Fight am besten. Die entsprechenden Offbeats holten denn auch das Publikum im „Glocke“ von den Stühlen, und ab da gab es kein Halten mehr. „Szenefasching“ ist vielleicht der richtige Ausdruck dafür, was ab da passierte. Allerdings taten die bunten Hütchen und Lametta-Perücken der musikalischen Qualität des Abends keinen Abbruch. Und getanzt wird auf die Musik der Drei auch, wenn gerade mal kein Rosenmontag ist. Knackiger Rock à la Led Zeppelin hätte zwar durchaus einen dicken Bass und ein großes Schlagzeug vertragen, kam aber auch in der abgespeckten Version von Acoustic Fight an. Selbst brachiale Titel wie „Whole Lotta Love“ spielte das Trio dermaßen vehement und lebendig, dass man auch die Version mit akustischer Gitarre und Trömmelchen goutierte. Einige Latin- und Flamenconummern passten denn eher in die Kategorie musikalische Persiflage, standen deshalb aber dem Szenefasching im Glockencafé gut. Auch in den kommenden Monaten sind Konzerte im Glockencafé in Planung, die RHEINPFALZ kündigt die entsprechenden Termine rechtzeitig an. Konzert Pouya Nemati tritt am kommenden Samstag, 17. Februar, 21 Uhr, zum zehnjährigen Jubiläum der Deep-Purple-Coverband Black Night im Hardrockcafé (Souterrain Altstadt-Parkhaus) auf.

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