Kaiserslautern Zentrale Abfallwirtschaft: Schwarze Zahlen trotz hoher Investitionen

Der Blick auf die Deponie der ZAK vor den Toren Kaiserslauterns.
Der Blick auf die Deponie der ZAK vor den Toren Kaiserslauterns.

Die Umwälzungen in der Abfallwirtschaft stellen auch die Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) vor Herausforderungen. Trotzdem hält sie finanziell Kurs.

Das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr ein deutliches Plus. Vorstand Jan Deubig präsentierte bei der Sitzung des Verwaltungsrates am Dienstag für 2023 einen geprüften Jahresabschluss mit einem Überschuss von knapp 1,4 Millionen Euro. Das sind rund 5,2 Millionen Euro mehr als im Wirtschaftsplan kalkuliert.

Die Bilanzsumme stieg im vergangenen Jahr um rund eine Million auf nun 104,3 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Eigenkapital-Quote erneut gestiegen: Sie beträgt nun 29 Prozent. Die Liquidität der ZAK liegt bei 17,7 Millionen, die Finanzanlagen belaufen sich auf 22,8 Millionen, das Anlagevermögen beträgt 81,6 Millionen Euro. Deubig betonte, dass das kommunale Unternehmen bis spätestens Ende dieses Jahres seine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten abgetragen haben wird. Dabei hat die ZAK im vergangenen Jahr rund elf Millionen Euro investiert, auch im Jahr 2024 sind Investitionen in Höhe von zwölf Millionen Euro – vorwiegend für den weiteren Umbau der mechanisch-biologischen Bioabfallbehandlung (MB2A) – vorgesehen.

Deubig: Vorsichtige Planung richtig

Das Ergebnis des Betriebs gewerblicher Art (BgA), in dem die Deponie, die Erzeugung erneuerbarer Energie und abfallwirtschaftliche Dienstleistungen abgebildet werden, fiel um 1,3 Millionen Euro niedriger aus als im Vorjahr. Deubig begründete dies vor allem mit den rückläufigen Stromerlösen, auch bedingt durch gefallene Marktpreise. Die EEG-Bindung ende im Dezember 2025, ergänzte Deubig. Im Bereich der Wärmelieferung erwartet der ZAK-Vorstand eine leichte Belebung der Erlössituation durch eine neue Vereinbarung, in der die Abnahmemenge festgeschrieben und der Preis an die Marktbedingungen angepasst wurde.

Deubig erinnerte daran, dass die Aufstellung der Plankalkulation im Herbst 2022 geprägt war von der Furcht vor Blackouts und Brownouts (geringfügige Spannungsabsenkung im Stromnetz), von explodierenden Energiepreisen und der Unterbrechung zahlreicher Lieferketten. „Wir haben mittlerweile Routine darin, auch schwierige Phasen zu bewältigen und zu managen“, sagte der ZAK-Chef. Die vorsichtige Planung habe sich im Nachhinein als richtig erwiesen.

Zwei Jahre in Folge seien die angelieferten Abfallmengen deutlich gesunken. Nun scheint dieser Trend gestoppt: So stiegen die thermisch zu behandelnden Abfälle um 1,4 Prozent. Auch die Beruhigung des Altholzmarktes hat zu einer deutlichen Steigerung beigetragen. Im Wertstoffhof wurden 3,1 Prozent mehr Abfälle angenommen als im Jahr zuvor. Einen deutlichen Rückgang (minus 16 Prozent) wurde bei den mineralischen Abfällen verzeichnet, bedingt durch die schwächelnde Konjunktur in der Baubranche.

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