Kaiserslautern Zu Ehren verloren gegangener Größe

Das Vocalensemble Kaiserslautern mit seinem Dirigenten Siegward Pfalzgraf tritt im Kaiserdom zu Speyer auf. Als Teil des über 90-köpfigen Projektchores „Heinrich-Kaminski-Chorgemeinschaft“ wird der Chor am Samstag, 24. September, 20 Uhr, ein Konzert der Internationalen Musiktage gestalten.

„Auf den Spuren verloren gegangener Größe – der Komponist Heinrich Kaminski“, heißt das Projekt, zu dem Lauterer Chor eingeladen wurde. Gemeinsam mit drei weiteren Chören und Solisten führt das Vocalensemble unter der Gesamtleitung des Berliner Dirigenten Fred Buttkewitz das Magnificat von Heinrich Kaminski auf. Außerdem erklingt Orgelmusik von J. S. Bach und Laetare, eine Kantate von Reinhard Schwarz-Schilling, dem Meisterschüler von Kaminski. Christian Schwarz Schilling, der Sohn des Komponisten referiert über seinen Vater und dessen Lehrer Kaminski. Das Gesamtprojekt „Heinrich Kaminski“, in dessen Rahmen das genannte Konzert stattfindet, ist ambitioniert. Vier Konzerte und ein wissenschaftliches Symposium sind dem Komponisten Heinrich Kaminski (1886 – 1946) gewidmet. Kaminski hat eine sehr bewegte Biografie. Nach einer Banklehre in Offenbach und einem begonnenen Studium der Volkswirtschaft in Heidelberg entschied er sich mit 23 Jahren für die Musik. Kein Geringerer als Arnold Schönberg erkannte sein Talent und setzte sich dafür ein, dass Kaminski an die Preußische Akademie der Tonkünste in Berlin berufen wurde. In den 1920er und zu Beginn der 1930er Jahre führten führende Dirigenten, Orchester und Solisten Werke Kaminskis auf: so auch Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter und Edwin Fischer. Die verheißungsvolle Karriere wurde durch die Kulturverantwortlichen der Nazizeit gestoppt. Die Werke des „Vierteljuden“ Kaminski wurden mit Aufführungsverbot belegt. In der Pfalz gab es zwei mutige Kirchenmusiker, Adolf Graf und Imo Schäfer in Speyer, die 1941 ungeachtet dessen das „Wessobrunner Gebet“ Kaminskis aufführten. Nach 1945 wurde das Werk Kaminskis von wenigen, allerdings sehr gewichtigen Interpreten wieder ins Erinnerung gerufen, nämlich von Sergiu Celibidache und Andris Nelsons jeweils mit den Berliner Philharmonikern. Eintrittskarten Bei der Tourist-Information der Stadt Speyer und über Reservix – Vorverkaufsstellen (Ticket-Hotline: 01805 700733) . |mhz

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