Karlsruhe Grüne bleiben stärkste Kraft

Es tut sich was nach der Wahl im Karlsruher Rathaus.
Es tut sich was nach der Wahl im Karlsruher Rathaus.

Die Grünen bleiben in Karlsruhe ganz klar die bestimmende Kraft und gewannen – wie bei der Wahl vor fünf Jahren – beide Direktmandate in der Fächerstadt.

Sowohl im Westen der Stadt, wo Alexander Salomon mit 38,6 Prozent (+3,5 Punkte) sein Mandat klar verteidigte, wie auch im Osten mit dem Stadtteil Durlach, wo Ute Leidig auf 39,1 Prozent (+ 2,9 Punkte) kam, kratze die Partei an der 40-Prozent-Marke und ließ die Konkurrenz weit hinter sich. Es zeige sich erneut, dass die Grünen die richtigen Politikfelder besetzen und damit auf gutem Weg seine, so Leidig in einem ersten Statement.

Wahlschlappe für die CDU

Ganz bitter lief der Wahlabend für die Karlsruher CDU, die 2011 mit knapp über 30 Prozent noch beide Wahlkreise gewonnen hatte. Staatssekretärin Katrin Schütz (18,4 Prozent) büßte nochmals 2,6 Punkte ein, Stadträtin Rahsan Dogan kam sogar nur auf 17,5 Prozent, nochmals 3,7 Punkte weniger als die damalige Landtagsabgeordnete Bettina Meier-Augenstein. Für Dogan war vor allem die Konzentration auf Kretschmann Grund für den Wahlerfolg der Grünen, gegen im Wahlkampf betriebenen „Personenkult“ habe man kein Gegenmittel gefunden.

Weitere Verluste musste auch die SPD einstecken, die 12 Prozent im Westteil der Stadt und 11,8 Prozent im Osten – wie die CDU – das schlechtestes Wahlergebnis seit Kriegsende hinnehmen musste. Trotzdem hat Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) Hoffnung auf eine Regierungsbeteiligung seiner Partei, er habe das grün-rote Bündnis in den Jahren 2011 bis 2016 als sehr innovativ und nach vorne gerichtet erlebt. Angesichts der deutlichen Stimmverluste der CDU falle es schwer, von einem Vertrauensbeweis der aktuellen Regierungskoalition zu sprechen.

Auch FDP kann zulegen

Zu den Gewinnern in Karlsruhe zählt, neben den Grünen, die FDP, die nach dem Tiefpunkt im Jahr 2011 nun trotz vergleichsweise unbekannter Kandidaten bereits zum zweiten Mal zulegen konnte und bei 7,3 Prozent im Westen (+0,6 Punkte) und 8,2 Prozent im Osten (+0,5 Punkte) mit dem großen Verlierer der Wahl, der AfD gleichziehen konnte.

Die AfD, die in Karlsruhe unter anderem mit Oberbürgermeister-Kandidat und Stadtrat Paul Schmidt angetreten war, büßte fast die Hälfte ihres bisherigen Stimmenanteils ein und landete im Osten mit nur noch 6,7 Prozent (-5,3 Punkte) sogar noch hinter den Linken (6,9 Prozent, +4,8 Punkte) auf dem sechsten Platz, im Westen der Stadt – wo Schmidt kandidierte - waren es nur noch 7,5 Prozent (-6,4 Punkte) der Stimmen.

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