Karlsruhe Karlsruher Fächer

Wenn es um Rassismus geht, gibt es für BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken keine Toleranz. „Da muss man hart am Ball bleiben“, sagte er in dieser Woche den Schülern des Durlacher Markgrafen-Gymnasiums. Niedecken war gekommen, weil er die Patenschaft für die Aktion „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ übernommen hat. Da er tags zuvor mit der Band ein Gastspiel in Karlsruhe gab, vor allem aber weil BAP-Schlagzeuger Jürgen Zöller seit Jahren in Karlsruhe lebt und dessen Frau am Markgrafen-Gymnasium unterrichtet, kam die Schule zu dieser ungewöhnlichen Ehre. Für Niedecken ist das ehrenamtliche Engagement gegen Rassismus und für eine gerechtere Welt keinesfalls nur eine Sache die man macht, um in den Schlagzeilen zu bleiben. Der Kölsch-Rocker ist Mitbegründer und Botschafter einiger Sozialprojekte weltweit. Schon 1998 erhielt er für seine führende Rolle bei einer Anti-Rassismus-Kampagne das Bundesverdienstkreuz, 2013 kam für sein soziales Engagement der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland hinzu. Das Markgrafen-Gymnasium kann wirklich stolz sein, sich mit einem solch prominenten Paten schmücken zu können. Die Pläne für den Bau der Kombilösung sind nicht wirklich neu, vielfach aber nicht sonderlich bekannt. So sorgt ein geplanter Abgaskamin in der Kriegsstraße für helle Aufregung. Vor allem wegen der Optik des Bauwerks. Wenn die Kriegsstraße mal unter der Erde verläuft, dann müssen die im Tunnel produzierten Abgase irgend wohin. Nach oben, dachten sich die Planer, weit weg von den Nasen der Bürger. Aber ein Kamin? Der Aufschrei war groß, niemand will sich sein Stadtbild verschandeln lassen, an die Abgase hat man sich wohl schon lange gewöhnt. Im Gemeinderat ging es diese Woche salomonisch zu: Auf den Turm wird verzichtet, vorläufig und in der Hoffnung, dass in Zukunft die Herrschaft der Elektrofahrzeuge, ergänzt durch einen abgasschluckenden Bodenbelag, den Kamin überflüssig machen könnte. Wer meint, dass Baustellen nur lästig sind, hat nicht mit dem Karlsruher Stadtmarketing gerechnet. Wie berichtet, sollen die Großbaustellen der Bevölkerung mit Führungen nähergebracht werden. Dass jemand bereit sein könnte, dafür auch noch Geld zu bezahlen, durfte durchaus bezweifelt werden – die Realität sieht aber ganz anders aus. Die Premiere war im Nu ausverkauft, die Bagger faszinieren einfach. Wen dies wundert, der hat noch nie den Blick über den Tellerrand gewagt: Beim Bahnprojekt Stuttgart 21 werden seit Jahren an jedem Wochenende zwei Führungen angeboten, auch dort kostet die Führung fünf Euro und die Teilnehmerzahlen gehen inzwischen in die Tausende. Karten für die Karlsruher Baustellen gibt es bei der Stadtinformation, wobei einige Veranstaltungen bereits ausverkauft sind.

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