Karlsruhe Rennwagen als Lernobjekt

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Bereits zum zehnten Mal haben 45 Studenten der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HS) einen Formelrennwagen gebaut. Nach neun Monaten Entwicklung und Fertigung haben die Studenten nun mit dem Rollout ihr erstes großes Etappenziel erreicht und können das Resultat ihrer Projektarbeit mit dem neuen Rennwagen „F-110“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Hauptaufgabe des internationalen Wettbewerbs „Formula One“ besteht darin, einen Rennwagen herzustellen, der für eine Produktion in Kleinserie geeignet wäre. Geschwindigkeit ist deshalb nur ein Aspekt, bewertet wird das Gesamtkonzept, dazu beispielsweise auch Beschleunigungs- und Bremsleistung oder die Konstruktion, das Gewicht und die kalkulierten Produktionskosten. Gefragt sind demnach viele ingenieurspezifische Fähigkeiten wie auch umfangreiche Wirtschafts- und Marketingkompetenzen. Ein Fachbereich könnte das kaum bewältigen so dass die Teilnehmer aus vielen Studienbereichen der Hochschule kommen. Das Konzept des Wettbewerbs ist, den Studenten eine Möglichkeit zu bieten, Praxiserfahrungen zu sammeln. Für diese Saison wartet das studentische Team mit einigen technischen Raffinessen auf. Es setzt dabei weiterhin auf Gewichtsreduzierung durch konsequenten Leichtbau. Um das zu erreichen, wird – wie in der letzten Saison – ein Monocoque verwendet aus Kohlefaser-Verbundstoff. Diesmal wurde aber von Aluminium- auf noch leichtere Carbonfelgen umgestiegen. Zudem wurde eine eigene Bremsanlage entwickelt und und leichtere, luftgefederte Dämpfer verwendet. Ein neues Steuergerät soll zudem eine höhere Zuverlässigkeit des kleinen 450 Kubikzentimeter Einzylindermotors von Suzuki bewirken. Bevor das erste Bauteil gefertigt werden konnte, wurde aber zunächst alle Teile am Rechner konstruiert. Anschließend wurden alle kritischen Bauteile am Computer simuliert und Einzelteile beispielsweise in Bruchversuchen getestet. Nach dem Rollout des „F-110“ beginnt für die Studenten die kurze Testphase, um den Boliden für die Wettbewerbe der Formula Student fit zu machen. Die Studenten wollen mit dem Wagen Teilnahme an studentischen Konstruktionswettbewerben der „Formula Student“ teilnehmen. Wie im letzten Jahr wird das Team mit seinem Rennwagen wieder in Österreich („Red Bull“-Ring in der Steiermark), auf dem Hockenheimring und auf dem Formel-1-Kurs in Barcelona antreten. (lnn)

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