Kreis Bad Duerkheim Erster Test im Berntal

Gegen die Stimme von Ortsvorsteher Karl-Heinz Neu hat der Dürkheimer Bauausschuss beschlossen, den Parkplatz vor dem Leistadter Berntal für ein Beparken durch Wohnmobile freizugeben. Dies ist das einfache Ergebnis einer kontroversen Debatte, die zuvor schon im Hauptausschuss geführt worden war (wir berichteten).

Die CDU-Fraktion wollte angesichts des mit gutem Gewinn bewirtschafteten Stellplatzes in der Silz auch die Vororte an dieser Tourismusvariante mit steigender Tendenz teilhaben lassen und hatte neben dem Berntal auch Plätze unterhalb der Hardenburg und an der Ungsteiner Bleiche vorgeschlagen. Sie sollen quasi „im Hinterkopf“ behalten werden, derweil man am Berntal einen Anfang mit gewissem Testcharakter machen will. Karl-Heinz Neu (SPD) sah in einem solchen Angebot für Leistadt weder eine Notwendigkeit noch eine Bereicherung. Der Parkplatz liege im Vogelschutzgebiet und sei am Wochenende in der Regel rappelvoll, das Berntal selbst sei Naturschutzgebiet. Dies brachte Reinhard Stölzel etwas auf die Palme: „Ich sehe ihn immer gähnend leer“, wenn er des Öfteren dort vorbeifahre. Ansonsten sei der Parkplatz ja existent und ein Eingriff ins Naturschutzgebiet nicht nötig. „Lasst uns im Berntal anfangen“, hatte der CDU-Fraktionschef eingangs vorgeschlagen. „Fünf Plätze ohne Infrastruktur wären für Leistadt auf jeden Fall ein Gewinn.“ Zuvor hatte sich schon Hardenburgs Ortsvorsteher Joachim Berger (SPD) gegen einen entsprechenden Stellplatz unterhalb der Hardenburg ausgesprochen. Dieses Gelände nannte er prädestiniert, um die Wohnbebauung dort nach Westen fortzusetzen. Eine mögliche Alternative sah Berger an der Klaustalzufahrt, war aber generell skeptisch: Selbst die eine Nacht, die Campern grundsätzlich auf Parkplätzen zusteht, werde in Hardenburg kaum einmal genutzt, so seine Beobachtung. Dafür stünden etwa auf dem Wurstmarktplatz wesentlich mehr Wohnmobile. Manfred Rings (CDU) erinnerte Berger indes daran, dass in Hardenburg ein Hinweis „Nur für Pkw“ stehe. In Hardenburg fehlten Abendangebot und Einkaufsmöglichkeiten, zweifelte auch Petra Dick-Walther an der Attraktivität für Wohnmobilisten, was Karl Brust (SPD) genauso sah: „Hardenburg ist schön, aber nicht so schön, dass man sich da drei Tage hinstellen muss.“ Wer länger bleiben wolle, fahre in die Silz, wo er alles an Infrastruktur vorfinde. Brust wollte zunächst die Bedarfsfrage klären, derweil Frank Grieger (FWG) vorschlug, die Betriebe vor Ort nach ihrer Meinung zu befragen. Zudem müssten die Ortsbeiräte gehört werden, fügte Jochen Schmitt (FWG) hinzu. „Wir probieren es einfach mal“, griff Beigeordneter Gerd Ester den Vorschlag von Dick-Walther auf, den Platz am Berntal „Für Wohnmobile frei“ zu geben und als „Probelauf“ zunächst die Nachfrage zu messen. Parallel dazu möchte sie wissen, was es kostet, das Berntal umzurüsten. „Wir haben auch in der Silz mit kleinem Geld angefangen“, erinnerte Ester. Zunächst soll in Leistadt keine Infrastruktur geschaffen werden – wobei Stölzel eingeworfen hatte, dass zumindest ein Stromanschluss machbar sein müsste. |psp

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