Lambrecht Haus der Vereine bald wieder eine Schule?

Das alte Schulhaus, heute das Haus der Vereine in Lambrecht.
Das alte Schulhaus, heute das Haus der Vereine in Lambrecht.

In der Lambrechter Grundschule reicht schon seit einigen Jahren der Platz nicht. Endgültig zu eng wird es ab dem Schuljahr 2026/27, denn ab da muss sukzessive für jeden Schüler die Möglichkeit der Ganztagsbetreuung angeboten werden. Mit dem Haus der Vereine soll dieses Problem wahrscheinlich gelöst werden.

Das neue Ganztagsförderungsgesetz schreibt vor, dass ab 2026/27 für die Erstklässler eine Ganztagsbetreuung angeboten werden muss. Pro Schuljahr kommt dann eine weitere Klassenstufe dazu. Entsprechend erhöht sich der Raumbedarf.

Wie Alexander Held, Leiter des Fachbereichs Bürgerdienste der Verbandsgemeindeverwaltung Lambrecht, am Dienstag im Stadtrat Lambrecht erläuterte, besuchen etwa 170 Jungen und Mädchen die Grundschule, im Schuljahr 2026/27 werden es etwa 185 sein. Derzeit seien 91 Kinder in der Nachmittagsbetreuung der Betreuenden Grundschule.

„Gute Gespräche mit Vereinen“

Träger der Grundschule ist die Verbandsgemeinde. Laut Schulgesetz sei die Stadt als Sitzgemeinde verpflichtet, für die Schule entweder Räume oder ein Grundstück für einen Neubau zur Verfügung zu stellen, so Held. „Ein geeignetes Grundstück haben wir nicht“, erklärte Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller (FWG). Die beste Möglichkeit wäre, das benachbarte Haus der Vereine, früher eine Schule, zu nutzen, war er sich mit Held einig. In Gesprächen mit dort ansässigen Vereinen sei geklärt worden, dass die Schule tagsüber Räume nutzen könne. Auch könnten sich einige Vereine vorstellen, sich an der Nachmittagsbetreuung zu beteiligen.

Laut Müller, Held und der ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde, Sybille Höchel (CDU) seien die Gespräche sehr positiv verlaufen. Höchel: „Wir wollen eine Lösung finden, die für alle zufriedenstellend ist.“ Das Dachgeschoss sei dabei nicht betroffen, so Held. Dort lagere der Verkehrsverein seinen Fundus für das Geißbockspiel.

Stadtrat muss übertragen

Eine Voraussetzung dafür, dass das Haus der Vereine als Schulgebäude genutzt werden kann, ist laut Held, dass das Gebäude von der Stadt auf die Verbandsgemeinde übertragen wird. Auf die Frage von Jens Fadenholz (SPD), was die Stadt dafür bekomme, erinnerte Held an die Verpflichtung der Stadt, Räume bereit zu stellen. Außerdem habe das Gebäude früher der Verbandsgemeinde gehört, die es der Stadt kostenlos übergeben habe.

Grundsätzlich stimmte der Stadtrat zu, das Gebäude auf die Verbandsgemeinde zu übertragen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ein notwendiger Umbau technisch möglich und auch wirtschaftlich ist. Das soll nun geprüft werden. Nach Angaben von Held werden sich ein Brandschutzexperte und ein Ingenieur das Gebäude anschauen, zudem werde die Schulaufsicht einbezogen. Dann würde geplant, und es würden die Kosten ermittelt. Für einen Umbau gebe es zwar einen Zuschuss vom Bund, das werde aber „ein überschaubarer Betrag sein“. Sobald all das feststeht, sind Stadt- und Verbandsgemeinderat wegen einer endgültigen Entscheidung gefragt.

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