Kreis Bad Duerkheim Im Wasser in Szene gesetzt

Thomas Brenner hat 27 solcher Bilder mit unterschiedlichen Menschen in verschiedenen Situationen fürs CabaLela angefertigt.
Thomas Brenner hat 27 solcher Bilder mit unterschiedlichen Menschen in verschiedenen Situationen fürs CabaLela angefertigt.

Sie sind eingetaucht ins Wasser, so wie es die Besucher des Cabriobades Leiningerland (CabaLela) auch tun: Die Protagonisten auf den 27 verfremdeten Bildern, die jetzt im Eingangs- und Umkleidebereich der Freizeit- und Sportstätte hängen. Vor kurzem sind die letzten Schrauben und Kontermuttern zur Befestigung der 15.000 Euro teuren Werke des Kaiserslauterer Fotografen Thomas Brenner hineingedreht worden.

Die 120 mal 80 Zentimeter großen Aufnahmen, die auf Sandwichplatten aus Aluminium mit Kunststoffkern aufgebracht und mit einer Schutzschicht versehen sind, zeigen Menschen in unterschiedlichen Situationen, bei denen das Medium Wasser im Fokus steht. Sie schwimmen, sie tauchen, sie gehen in die Sauna, sie surfen, sie spielen. „Wichtig war mir dabei auch, einen Querschnitt durch die Gesellschaft darzustellen“, sagt Brenner. Insofern sind Kinder ebenso zu sehen wie Senioren, Einzelpersonen und Paare, Leute mit Handicap und solche ohne. Auch die Angehörigen anderer Kulturen wurden nicht vergessen: Auf einem Foto etwa ist eine Frau im Burkini. „Man muss die Minderheiten zeigen, um ihrem Anblick eine größere Normalität zu verleihen“, erläutert der 56-Jährige. Modell gestanden haben Bekannte von ihm und von CabaLela-Leiter Klaus Wasmuth. Dennoch stecke dahinter viel Organisationsarbeit. Ein Surfbrett und ein Sportrollstuhl beispielsweise wollen erst einmal besorgt sein. „Die größte Herausforderung war es, das Thema Tauchen umzusetzen“, sagt der Diplom-Kommunikationsdesigner, dem Flossen dafür zu langweilig waren. „Schließlich habe ich mir eine Messing-Tauchglocke aus dem Speyerer Museum ausgeliehen“, berichtet der gebürtige Westfale, der die Menschen nicht einfach abgelichtet, sondern in Szene gesetzt hat. Das Tauchfoto ist eines von fünf im Flur nach dem Drehkreuz. „Zunächst habe ich Bilder gemacht und auf Din-A4-Overhead-Folien aufgedruckt. Diese stellte ich dann in ein Aquarium, wo ich Wirbel erzeugte oder mit einem Schlauch Luft hineingeblasen habe“, beschreibt er den Entstehungsprozess. Durch das aufgewühlte Wasser hindurch hat er die Bilder erneut fotografiert. Die Ergebnisse, bei denen die Personen und ihre Requisiten durch die Wellen und Blasen eigenartig verzogen sind und zum Hingucken animieren, zieren die eine Seite der Umkleidekabinen. Im anderen Gang, der auch Türen direkt zum Bad hat, sind die Motive erneut zu sehen, allerdings sind sie dort noch ein Stück mehr verfremdet. Brenner erzählt: „Dazu hab’ ich die Fotos eingefroren und dann wieder Aufnahmen gemacht.“ Einige Gesichter und Gegenstände sind dadurch nahezu unkenntlich geworden. CabaLela-Leiter Klaus Wasmuth stellt über die Fotos, die den Besuchern die Orientierung erleichtern, begeistert fest: „In den Werken sind sämtliche Aggregatzustände des Wassers verewigt.“ Und auch der Grünstadter Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) findet auf jeden Fall, dass das Arrangement „rundum gelungen“ ist. Die Bilder stifteten Identität und wirkten belebend, so sein Urteil. Die 15.000 Euro für Kunst am Bau im Inneren des CabaLela seien ebenso wie die rund 65.000 Euro für die zwei lebensgroßen Figuren von Birgid Helmy vor und über dem Eingang gut angelegtes Geld. „Nun können wir die letzte Rate der Förderung abrufen“, sagte der Grünstadter Bürgermeister Klaus Wagner. Wie mehrfach berichtet, war die Stadt verpflichtet, 80.000 Euro in Kunst am Bau zu stecken, um einen Landeszuschuss von 1,3 Millionen Euro zum Bau des Bades zu erhalten.

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