Dirmstein Müll in der Natur: Beigeordnete appelliert an Bürger

Plogging nennt man die Kombination aus Jogging und Müllaufheben. Beim Spazierengehen kann man das natürlich auch praktizieren un
Plogging nennt man die Kombination aus Jogging und Müllaufheben. Beim Spazierengehen kann man das natürlich auch praktizieren und damit seinen Wohnort ein bisschen sauberer machen.

Die neue Beigeordnete Sabine Diehl von der Wählergruppe Initiative Dirmstein (ID) lädt die Menschen in ihrem Heimatort zu mehr Achtsamkeit in Bezug auf Umwelt und Natur ein. Sie wünscht sich, dass sich mehr Bürger für das Aussehen des Weindorfs mitverantwortlich fühlen. Waltraud Werdelis hat mir ihr darüber gesprochen.

Frau Diehl, Sie sind seit Ende August Beigeordnete der Ortsgemeinde Dirmstein und richten schon einen ernsten Appell an die Dorfbewohner wegen herumliegenden Mülls. Worum geht’s genau?
Wie in vielen anderen Orten wird leider auch bei uns in Dirmstein wiederholt Müll in der Landschaft entsorgt. Zuletzt zum Beispiel in der Gemarkung „Auf der Schießhohl“, da wurden zwei in Plastiktüten verpackte Katzentoiletten gefunden. Illegale Müllentsorgung ist kein Kavaliersdelikt, und ich habe dies bei der Polizei in Grünstadt zur Anzeige gebracht. Für die Entsorgung muss jetzt die Allgemeinheit aufkommen.

Wie meinen Sie das?
Die Entsorgung illegalen Mülls ist für mich ein unnötiger Zeit- und Kostenfresser. Ein Gemeindearbeiter fährt mit dem Traktor raus, bringt den Müll zum Bauhof, wo Abfallmengen gelagert werden, bis sie gesammelt nach Grünstadt ins Abfallwirtschaftszentrum gefahren werden. Das bindet Ressourcen, die in anderen Bereichen sinnvoller eingesetzt werden könnten. Es kostet die Gemeinde Geld und damit auch den Steuerzahler, also die Allgemeinheit. Und je nachdem, um was es sich handelt, etwa Sperrmüll, Farbeimer, Bauschutt oder behandeltes Holz, muss die Gemeinde dem Wirtschaftshof auch noch Geld zahlen. Ich möchte hier mal die Gemeindearbeiter loben, die bei jeder Wetterlage im Ort kehren, schneiden, säubern, reparieren und bei Festen beim Auf- und Abbau helfen. Obwohl die Personalsituation in letzter Zeit suboptimal war, haben die Bauhofmitarbeiter diese Etappe gut gemeistert.

Haben Sie eine Idee, wie man die Missstände, die sie beschreiben, beheben könnte?
Seit der Beigeordnetenwahl habe ich an zwei Bürgersprechstunden teilgenommen, und wenn ich im Ort unterwegs bin, bekomme ich Rückmeldungen über Bedürfnisse, Sorgen und Ärgernisse der Dirmsteiner. Da geht es um die allgemeine Parksituation, um Vandalismus auf Spielflächen und öffentlichen Plätzen, vernachlässigte Gräber und Wege auf dem Friedhof, Heckensträucher, die in den Gehweg ragen, Hundekot und Zigarettenkippen auf Gehwegen, ignorierte Kehrpflicht sowie den Zustand der öffentlichen Parkanlagen und Grünflächen. Wie Verbesserungen aussehen könnten? Gute Frage! Vorstellbar wäre für mich eine Beteiligung der Bürger an den Dreck-Weg-Tagen, die schon von einigen Institutionen angeboten wurden, oder die Verstärkung der freiwilligen Parkhelfer. Oder dass Bürger auf einem Spaziergang einfach mal eine Tüte mitnehmen und herumliegenden Abfall einsammeln, anstatt sich aufzuregen. Das gilt auch für mich selbst.

Kontakt

Wer mithelfen will oder Ideen hat, wie Dirmstein schöner, sauberer und attraktiver wird, oder wer einen Baum oder Strauch spenden möchte, kann sich bei der Gemeindeverwaltung per E-Mail an info@dirmstein.de oder montags bis freitags zwischen 9 und 12 Uhr unter der Telefonnummer 06238 667 melden. Bürgersprechstunde ist an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat um 19 Uhr im Rathaus.

Sabine Diehl
Sabine Diehl
x