Kreis Bad Duerkheim Schutz vor Wasser

Wenn 1,9 Millionen Euro verbaut werden, dann müssen beim symbolischen ersten Spatenstich viele Menschen viele Schaufeln in einen vorbereiteten Erdhaufen rammen und viele Reden halten. So war es auch gestern beim Start der Arbeiten zum Hochwasserschutz und zur Bachauenentwicklung im Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch.

Der Gewässerzweckverband Isenach-Eckbach will hier in den kommenden Jahren 14 Millionen Euro investieren, kündigte Martin Hebich (CDU), Vorsteher des Verbands, an. Im ersten Bauabschnitt, der 1,9 Millionen Euro kostet, sollen zwei zusätzliche Durchlässe für Oberflächenwasser in den Damm der Bahnlinie zwischen Bad Dürkheim und Monsheim gepresst werden. Mit den vorbereitenden Arbeiten, wie Rodungen und Herrichtung einer Baustraße, sei schon begonnen worden, gestand Hebich, dass der erste Spatenstich nicht ganz der Baubeginn ist. Mit dem Durchpressen von zwei 40 Meter langen Rohren durch den Damm soll Ende Juni gestartet werden, sagte Christian Pons, Projektingenieur der mit der Bauleitung beauftragten Brandt-Gerdes-Sitzmann-Wasserwirtschaft-GmbH. Die neuen Durchlässe sind zwischen den beiden vorhandenen Durchlässen, von denen der eine am Albertgraben und der andere am Erlengraben ist. Dieser Bauabschnitt soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. Um den Bahnbetrieb nicht zu stören, kann die mit den Arbeiten beauftragte Baufirma Sonntag aus Bingen überwiegend nur nachts arbeiten. In einem weiteren Bauabschnitt soll ein Hochwasserrückhaltebecken westlich des Bahndamms angelegt werden, kündigte Hebich an. Von dort könne nach starken Niederschlägen das Wasser kontrolliert abfließen. Insgesamt sind im Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch sechs Hochwasser-Rückhalteräume geplant, die in weiteren Bauabschnitten realisiert werden sollen. So soll ein Rückhaltevolumen für 600.000 Kubikmeter Wasser entstehen. Davon entfallen etwa 150.000 Kubikmeter auf das Hochwasserrückhaltebecken westlich des Bahndamms. Als Ziele des Projekts nannte Hebich eine Verbesserung des Hochwasserschutzes und die Umsetzung der EU-Wasserrahmen-Richtlinie zur Verbesserung der Gewässerqualität. Vor allem die Unterlieger gelte es vor Hochwasser nach starken Niederschlägen zu schützen. Hebich erinnerte daran, dass 2013 nach Unwettern in vielen Gemeinden im Rhein-Pfalz-Kreis richtige Seenplatten auf den Äckern gestanden haben. Zur Verbesserung der Gewässerqualität ist unter anderem die naturnahe Umgestaltung mehrerer Gräben geplant. Heinz Schlappkohl, Vertreter der BUND-Kreisgruppe Bad Dürkheim, erinnerte daran, dass es bereits in den 1990-er Jahren erste Überlegungen zum Hochwasserschutz im Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch gegeben hat. Schlappkohl äußerte die Hoffnung, dass durch die Rückhaltemaßnahmen der Grundwasserspiegel im Bruch, der stark gesunken sei, wieder ansteigt.

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