Kreis Germersheim Busfahrerstreik: Diese Schulen im Landkreis sind betroffen

Achtung, am Montag fahren auf einigen Linien keine Schulbusse.
Achtung, am Montag fahren auf einigen Linien keine Schulbusse.

Es wird wieder gestreikt. Diesmal geht es um den Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe. Betroffen sind am Montag, 15. Januar, vor allem Schulkinder im südlichen Landkreis.

Der Streik der Fahrer der privaten Omnibusbetriebe beginnt am Montag um 3 Uhr. Dazu aufgerufen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Dabei geht es um den Tarifkonflikt mit der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz. Im Landkreis Germersheim sind die Schulzentren im Süden mit insgesamt sieben Buslinien betroffen, teilte die Kreisverwaltung auf Anfrage mit. Konkret fahren folgende Linien am Montag nicht: 546, 547, 548, 549, 593, 594, 598.

Diese Schulen werden von den genannten Linien angefahren: In Kandel sind es die Integrierte Gesamtschule, die Realschule plus und die Grundschule, in Minfeld ebenfalls die Grundschule, in Wörth die Integrierte Gesamtschule, das Europagymnasium und die Berufsbildende Schule, in Berg die Grundschule sowie in Rheinzabern die Integrierte Gesamtschule.

Schulen setzen auf Fahrgemeinschaften

Der erneute Streik bedeutet, das in den Sekretariaten das Telefonat wieder nicht stillstehen wird. In der Grundschule Berg ist ungefähr ein Drittel der 99 Schülerinnen und Schüler betroffen. Dabei handele es sich vor allem um Kinder aus Scheibenhardt, heißt es. Da diese Familie sich meist schon seit dem Kindergarten kennen, klappe es in solchen Fällen meistens, dass Kinder dennoch zur Schule gelangen könnten.

Bei der Integrierten Gesamtschule (IGS) Rheinzabern setzt auch man darauf, dass die Schüler Fahrgemeinschaften bilden oder - wie es für Schüler aus Germersheim oder Rülzheim möglich ist - auf die Bahn ausweichen. Beim Protest der Landwirte am Montag, als die Landwirte Auffahrten zur B9 und zur A65 blockierten, hätten sich die Auswirkungen in Grenzen gehalten, heißt es. Etwa 20 Schüler der insgesamt 610 IGSler seien deshalb nicht zur Schule gekommen, heißt es. Nun müsse man abwarten, was der kommende Montag bringt.

Auch das Europagymnasium Wörth stellt die Informationen jetzt auf die Homepage und verteilt sie im internen System an Schüler und Eltern. „Die Eltern müssen sich darauf vorbereiten, dass sie Kinder fahren müssen oder Fahrgemeinschaften gebildet werden müssen.“

Busfahrer fordern Inflationsausgleich

Worum geht es bei diesem Streik? Der zuständige Verhandlungsführer von ver.di, Marko Bärschneider, verweist in einer Pressemitteilung darauf dass bereits im Dezember 2023 von der Arbeitgeberseite „ein völlig unzureichendes Angebot“ vorgelegt worden sei. Damals seien für den Fahrdienst 2,45 Prozent und 1,9 Prozent angeboten worden, die Werkstätten wären leer ausgegangen. Trotz der Streikandrohung hätten die Arbeitgeber erklärt, dass „mit diesem Angebot das Ende der Verhandlungsbereitschaft erreicht sei“, so Bärschneider.

Im Kern gehe es den Beschäftigten darum, die Folgen der hohen Inflation durch eine Tariflohnerhöhung auszugleichen. Gefordert werden 500 Euro mehr Lohn- und Gehalt sowie eine Einmalzahlung von 3000 Euro. Dies ist laut Christian Umlauf, Tarif- und Branchenexperte von ver.di, auch Beschäftigten in vielen Tarifbereichen wie im ÖPNV in der Region und in angrenzenden Bundesländern in den letzten Monaten gelungen.

Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass sich ÖPNV-Nutzer vor Fahrtantritt grundsätzlich nochmals über die bekannten Fahrplanauskunftsysteme über den aktuellen Sachstand erkundigen sollten.

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