Kreis Germersheim Datenautobahn wird zur Rennstrecke

Ohne Masten geht heute vieles nicht mehr – zum Beispiel telefonieren. Unser Bild zeigt einen Masten mit verschiedenen Antennen v
Ohne Masten geht heute vieles nicht mehr – zum Beispiel telefonieren. Unser Bild zeigt einen Masten mit verschiedenen Antennen von Mobilfunkanbietern in Mecklenburg-Vorpommern.

Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) seien mit „Beamforming“ drin, teilt die in Düsseldorf ansässige Deutschland-Tochter des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone mit: „Anwohner und Besucher profitieren davon ab sofort unterwegs und in den heimischen vier Wänden.“ Mit Hilfe eines mobilen Zusatzgeräts („Router“) kommt das schnelle Internet bei den Vodafone-Kunden per Funk ins Haus. „Dieses kleine Gerät kann zuhause installiert werden, aber auch auf Reisen mitgenommen werden“, erklärt Vodafone-Sprecher Volker Petendorf. Einzige Region in Rheinland-Pfalz Bisher setzt das Unternehmen die neue Technologie erst in 50 ländlichen Regionen Deutschlands ein. Erlenbach sei neben Weitersburg (Kreis Mayen-Koblenz) die einzige Region in Rheinland-Pfalz, in der „Beamforming“ geschaltet ist. Es handelt sich noch um Mobilfunk der sogenannten „vierten Generation“ (auch 4G oder LTE, Long Term Evolution, genannt). Mittlerweile wirft in der Mobilfunkbranche die schnellere Nachfolge-Generation „5G“ ihren Schatten voraus. Die Bundesnetzagentur teilte dieser Tage mit, dass ab jetzt die Deutsche Telekom, Vodafone, die spanische Telefonica (O2) sowie Drillisch (1&1) um die begrenzten Frequenzen bieten werden. „Mit Beamforming funkt in Erlenbach bei Kandel schon heute eine erste 5G-Technologie“, betont man bei Vodafone. Die Deutsche Telekom setzt noch nicht auf diese Technik: „Die kennen wir als Marktführer selbstverständlich, planen aber diese Technologie nur im kommenden „5G-Netz„ zum Einsatz zu bringen“, so ein Telekom-Sprecher auf RHEINPFALZ-Anfrage. Dagegen erklärt Vodafone-Sprecher Volker Petendorf: „Beamforming kann mit jedem handelsüblichen LTE-Smartphone und LTE-Tablett genutzt werden.“ Gemeinde nicht eingebunden Überrascht über die Einführung der neuen Technologie zeigt sich Erlenbachs Bürgermeister Maik Wünstel gegenüber der RHEINPFALZ. Er habe zwar gehört, dass es bei Erlenbach einen 5G-tauglichen Mobilfunkmasten gebe – die Gemeinde sei jedoch hier nicht eingebunden gewesen. Was das Surfen im Internet angehe, sei das Dorf heute schon „ganz gut aufgestellt“. Dank der Funktechnik des Internet-Anbieters Inexio könne man zuhause Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s erreichen. Zudem habe die Schweizer Firma RMT vor, bis zum Jahr 2022 Glasfaserleitungen bis in jedes Haus zu verlegen, was nochmals höhere Geschwindigkeiten ermöglichen soll. Die werden für zukünftige digitale Angebote wohl auch nötig sein. Ähnlich sieht die Tendenz auf dem Handy-Sektor aus: „Die Datenmengen, die weltweit täglich durch die Mobilfunknetze rauschen, wachsen rasant“, berichtet Vodafone. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich das Volumen des Datenverkehrs beim Mobilfunk um fast 80 Prozent erhöht. Das sei das Ergebnis einer Studie. Bis 2024 werde sich der mobile Datenverkehr noch einmal verfünffachen, schreibt Vodafone. Die Folge: Das Netz muss angepasst werden. „Denn wenn immer mehr Menschen und Smartphones gleichzeitig mobil surfen, müssen sich auch die Kapazitäten der Mobilfunkmasten erhöhen, um allen Nutzern verlässlich hohe Datenraten bereit zu stellen.“

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