Neupotz Diamanthochzeit: Bei einer Hochzeit hat es „gefunkt“

Renate und Heinz Heid sind seit 60 Jahren verheiratet.
Renate und Heinz Heid sind seit 60 Jahren verheiratet.

Ihre Diamanthochzeit können die Eheleute Heinz (84) und Renate Heid geborene Kuhn (82) am Mittwoch, 31. Juli, in Neupotz auf dem „Rinkenhof“ gemeinsam feiern.

Vor 60 Jahren wurde das Paar im Neupotzer Gemeindehaus von Bürgermeister Antoni offiziell verheiratet. Einen Tag später übernahm Pfarrer Angermaier im Neupotzer Gotteshaus die kirchliche Trauung. Die Hochzeit fand im Elternhaus von Heinz im Oberdorf statt, wozu das Wohnzimmer ausgeräumt werden musste.

Die beiden gebürtigen Neupotzer kennen sich seit ihrer Jugend. Die Hochzeit von Renates Bruder Karl, der ein guter Freund von Heinz war, nennen beide als den Zeitpunkt, als es bei ihnen „gefunkt“ hat. Beim Tanzen im „Karpfen“ haben sie sich dann öfter getroffen, und so war die Heirat irgendwann ein schönes Thema.

Kerwegeld mit Korbflechten verdient

Heinz Heid hat bei seinem Vater Gustav das Korbflechten gelernt und sich, wie er erzählt, bereits mit 16 Jahren zusammen mit seinem Freund Karl Kuhn abends das „Kerwegeld“ damit verdient. Bereits als Jugendlicher musste er seine Mutter Toni in der heimischen Landwirtschaft unterstützen, während Vater Gustav überwiegend als Korbmacher tätig war. Der Tabakanbau war im Familienbetrieb ein großes Thema, und als 1960 der sogenannte Blauschimmel große Probleme bereitete und kein Tabak abgeliefert werden konnte, war für Heinz Heid ein Umbruch vonnöten. Er bewarb sich bei der Nähmaschinenfabrik Singer in Karlsruhe. Ein Jahr war er dort tätig und ging dann zu Siemens, wo er sieben Jahre arbeiten konnte.

1968 übernahm Heinz Heid wieder die heimische Landwirtschaft und baute im direkten Anschluss an das Elternhaus in der Rheinzaberner Gemarkung „Alte Teile“, genannt Rinken, einen Aussiedlerhof. Neben dem Ackerbau wurde dann auch Bullenwirtschaft betrieben, wobei zeitweise etwa 100 Tiere versorgt wurden. 1998 übergab er den Hof seinem Sohn Detlef, der in Landau, Neustadt und Karlsruhe eine Ausbildung als Landwirt absolviert hatte.

Chor-Satzung verbietet ihr das Singen

Renate Heid war ab dem Alter von 16 Jahren für zwei Jahre im Neupotzer Kindergarten beschäftigt und anschließend bei der Hemdenfabrik Wollenschläger in Karlsruhe. Nach Detlefs Geburt war sie Hausfrau und mit ihrem Mann in der heimischen Landwirtschaft aktiv. In jungen Jahren sang sie im Kirchenchor, konnte aber nach der Heirat, weil es die Satzung im Chor damals so vorschrieb, nicht mehr aktiv sein. Noch heute ist sie Mitglied im Musikverein Seerose. Ihr Mann war bis zur Coronazeit ebenfalls aktiver Sänger im Kirchenchor und ist bis heute Mitglied, ebenso im Fußballverein und im Gesangverein Frohsinn.

Urlaubsreisen waren wegen ganzjähriger Arbeit im Bauernhof meist kein Thema für das Paar, aber von zwei Kuraufenthalten in Bad Füssing schwärmen beide noch heute. Die Diamanthochzeit feiern sie mit ihrem Sohn und drei Enkelkindern am Samstag, 10. August, erst mit einem Gottesdienst in der Neupotzer Kirche und anschließend im privaten Familienkreis.

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