Wörth E-Lkw: CDU-Abgeordnete kritisieren Wegfall der Förderung

Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks, 2021 beim Produktionsstart des e-Actros in Wörth.
Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks, 2021 beim Produktionsstart des e-Actros in Wörth.

In Wörth soll der e-Actros bald in Serie gefertigt werden. Käufer haben bisher 160.000 Euro aus Steuermitteln bekommen. Damit soll jetzt Schluss sein.

Erst wurde die Förderung der E-Autos gekürzt, jetzt sind die E-Lastwagen dran. Bisher legte der Steuerzahler beim Kauf eines E-Lkw im Durchschnitt rund 160.000 Euro drauf. Damit ist es wohl bald vorbei. „Die Bundesregierung beschädigt Wirtschaftsstandort Südpfalz und gefährdet Arbeitsplätze“, kommentieren die CDU-Abgeordneten Thomas Gebhart (Bundestag) und Martin Brandl (Landtag) geplante Kürzungen.

Dreifache Kosten beim Kauf

Die Anschaffung von E-Lkw koste Unternehmen rund das Dreifache eines Diesel-Lkw („also etwa 200.000 Euro mehr“), im Betrieb seien sie dann günstiger, so ein Sprecher des Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung zum Branchen-Fachdienst „electrive“. 80 Prozent der Mehrkosten übernahm der Bund. Die Mittel im Fördertopf waren allerdings begrenzt und waren schnell verbraucht. Nach den Plänen der Bundesregierung (SPD, Grüne, FDP) ist eine weitere Förderung nicht vorgesehen. Denn das Förderprogramm wurde aus dem Klima- und Transformationsfonds finanziert. Infolge eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts aber muss der Bund in diesem Sondertopf sowie im Kernhaushalt Milliardenlöcher stopfen.

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Förderung von E-Lkw: Wie bezahlen?

Energiekosten deutlich billiger

Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks, forderte deshalb schon im November: „Emissionsfreie Lkw sind in der Anschaffung teurer als Diesel-Lkw und für unsere Kunden ist deshalb wichtig, dass der Kauf weiterhin gefördert wird“ Sie betonte aber auch, dass der E-Lkw bei den Energiekosten deutlich billiger ist.

„Der Zick-Zack-Kurs der Bundesregierung bei der Förderung von klimaschonenden Lkws wird wirtschaftlichen Schaden im Kreis Germersheim anrichten“, warnen jetzt Gebhart und Brandl. Mercedes-Benz investiere gerade viel in E-Trucks und in mit Wasserstoff betriebene Trucks. „Wir fordern Rahmenbedingungen, auf die sich Hersteller und Käufer einstellen können“, so die CDU-Abgeordneten. Hinzu komme, dass der Ausbau der Tank- und Ladeinfrastruktur viel zu schleppend voran geht. „Auch hier stimmen Planungsverfahren, Förderung und Ziele nicht überein.“

Spediteure beklagen Planungsunsicherheit

Gebhart und Brandl haben sich auch mit Vertretern der Speditionsbranche über deren aktuelle Lage ausgetauscht. Zusammen mit den Landwirten waren viele von ihnen in den vergangenen Wochen auf den Straßen unterwegs. Ihr Anlass: Eine Erhöhung der Lkw-Maut, schlagartige Änderungen bei den CO 2- Preisen und nun das Ende der E-Trucks-Förderung. Volker Nuss, Geschäftsführender Gesellschafter der Spedition Nuss (Wörth): „Die derzeitigen politischen Rahmenbedingungen und die abrupten Richtungswechsel führen zu massiver Planungsunsicherheit und hemmen dadurch die Investitionen in CO2-neutrale Mobilität. Der daraus entstehende wirtschaftliche Schaden für unsere Branche ist absehbar.“

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