Freckenfeld Eine offene Kirche für offene Südpfälzer

Pfarrerin Katharina Weber.
Pfarrerin Katharina Weber.

Die über 1400 evangelischen Christen am Viehstrich haben eine neue Pfarrerin. Katharina Weber vertritt den erkrankten Andreas Kleppel.

Erleichterung und Freude bei den über 1400 evangelischen Christen am Viehstrich. Katharina Weber hat zum Jahresbeginn in der Pfarrgemeinde Freckenfeld die feste Vertretung für den seit längerem erkrankten Andreas Kleppel übernommen. Zur Pfarrei gehören auch die Orte Schaidt, Steinfeld, Kapsweyer, Niederotterbach und Vollmersweiler.

Vorgestellt hat sich die 34-jährige Theologin beim Neujahrsempfang in Freckenfeld, wo alleine 600 Protestanten leben. Sie ist künftig zuständig für Gottesdienste, Taufen, Trauungen und Beerdigungen.

Seit 2019 beim Dekanat Bad Bergzabern

Weber ist seit März 2019 beim Dekanat Bad Bergzabern beschäftigt. Als Dienstleistungspfarrerin kann sie an verschiedenen Orten eingesetzt werden. Dadurch lernte sie die Südpfalz kennen. Im Mai 2019 feierte sie in Rohrbach ihre Ordination, die offizielle Einführung ins Amt als Pfarrerin. Zuletzt war sie in Dörrenbach, Oberotterbach und Schweigen/Rechtenbach eingesetzt.

Zweifache Mutter lebt in Bellheim

Die zweifache Mutter lebt mit ihrer Familie in Bellheim. Strebt sie keine feste Pfarrei an? „Mit der aktuellen Situation bin ich sehr zufrieden. Gerade in der Pfalz hat jeder Ort seine regionalen Besonderheiten. Ich sammle höchst interessante Erfahrungen, zudem bewahre ich mir eine gewisse Flexibilität“, so Weber.

Im Erzgebirge aufgewachsen

Weber wuchs in Schwarzenburg im Erzgebirge auf. Als gläubige Christen hatten es ihre Familienmitglieder in der damaligen DDR nicht einfach. Ihr Vater, der bekannte Karikaturist und Autor Ralf Alex Fichtner, wurde von der Stasi beobachtet.

Stuhlkreis angeregt

Weber traf sich mit anderen Jugendlichen der Gemeinde, gestaltete Inhalte der Treffen und sprach Gebete. Sie absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer evangelischen Kindertagesstätte in Dresden. Sie erzählt: „Doch der Glaube hat dort keine große Rolle gespielt. Deshalb habe ich einen gemeinsamen Stuhlkreis angeregt. Das kam gleich sehr gut an.“

In Leipzig studiert

Weber studierte Theologie in Leipzig, doch in ihrer Heimat gab es damals keine freie Stelle als Vikarin. In der Pfalz wurde sie fündig. Sie verlegte 2016 ihren Lebensmittelpunkt nach Neuhofen. Dort absolvierte sie ihr Gemeindevikariat, den praktischen Vorbereitungsdienst für die Tätigkeit als Pfarrerin. Die Verlegung ihres Lebensmittelpunkts hat sie noch nicht bereut, sie beschreibt die Pfälzer als „sehr offen und gastfreundlich“.

Ziel: Eine offene Kirche

Was sind Webers Ziele? Zunächst möchte sie die Presbyteriumsmitglieder und die ehrenamtlich Mitarbeitenden kennenlernen. Sie sagt: „Wie Andreas Kleppel möchte ich eine offene Kirche. Deshalb bin ich bereit, auch außerhalb der Kirche Gottesdienste durchzuführen.“

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