Knittelsheim Ende einer Ära: Knittelsheim verabschiedet Altbürgermeister Christmann

Besucher der Sitzung und Ratsmitglieder applaudieren dem neuen Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Kuntz und seinem Vorgänger Ulrich C
Besucher der Sitzung und Ratsmitglieder applaudieren dem neuen Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Kuntz und seinem Vorgänger Ulrich Christmann.

Bei konstituierenden Gemeinderatssitzungen wird oft ein neues Kapitel in der Dorfpolitik aufgeschlagen. Langjährige Ratsmitglieder werden verabschiedet, neue Beigeordnete bestimmt, Ortschefs ins Amt eingeführt. Und manchmal, wie in Knittelsheim, endet nicht nur ein Kapitel, sondern eine Ära.

Der Abend im Gemeindehaus war halb Sitzung, halb Abschiedsparty für Ulrich Christmann (CDU). Er hatte die Geschicke der Gemeinde für 25 Jahre als Ortschef gelenkt, 30 Jahre war er im Gemeinderat aktiv.

In seiner Abschiedsrede ging Christmann auf Stationen und Projekte seiner Amtszeit ein. Als wichtigste politische Projekte nannte er unter anderem die Neubaugebiete Im Mittelsand und das Baugebiet am Friedhof, sowie die Sanierung der Grundschule Ottersheim-Knittelsheim. Seine größte Enttäuschung seien seine gescheiterten Bemühungen, beim Ausbau der Hauptstraße in Bellheim die weiträumige Umgehung des Landesamts Mobilität zu verhindern. „Es tut mir sehr leid, dass ich es nicht geschafft habe, den Verbandsbürgermeister von meiner vorgeschlagenen Umleitungsvariante über Betonwege zu überzeugen“, so Christmann. Was die Umgehung für Knittelsheim und Ottersheim angeht, so bleibt dem scheidenden Ortschef nur, abermals um Geduld zu bitten. „Die gute Nachricht ist, die Umgehung wird kommen. Es wird allerdings noch einige Jahre dauern.“

Emotionale Worte

Emotional wurde er, als er sich an seine Frau richtete. „Sie musste auf vieles verzichten und häufig auf Gemeindetermine Rücksicht nehmen.“ Einen Haken unter seinen 25 Jahren im Chefsessel machte er mit dem Zitat von dem italienischen Fußballtrainer Giovanni Trapattoni: „Ich habe fertig.“ Von den vollen Publikumsrängen und seinem Rat bekam er Standing Ovations.

Ulrich Christmann (CDU, rechts) der 25 Jahre im Amt war, legt die Amtskette dem neuen Ortsbürgermeister, Hans-Jürgen Kuntz (CDU)
Ulrich Christmann (CDU, rechts) der 25 Jahre im Amt war, legt die Amtskette dem neuen Ortsbürgermeister, Hans-Jürgen Kuntz (CDU), um den Hals.

Dann war der Moment gekommen. Christmann nahm die Amtskette ab und legte sie seinem Nachfolger Hans-Jürgen Kuntz um den Hals. Als erste Amtshandlung gab dieser eine Laudatio auf seinen Vorgänger und versprach, zu Ehren Christmanns einen Baum zu pflanzen, den: „Du, Uli, warst die Wurzel, die uns zusammengehalten hat!“ Auch Verbandsbürgermeister Gerald Job, seit 20 Jahre Ortsbürgermeister von Ottersheim, hatte für seinen Amtskollegen und Freund noch einige Worte parat. Und ein Geschenk: Vor dem lachenden Publikum präsentierte er ein riesiges Buch, den „Struwwelchristmann“, angelehnt an das Kinderbuch von Heinrich Hoffmann. Dazu gab es ein paar umgedichtete Verse, die Christmanns Markenzeichen, seinen markanten Schnurrbart, zum Thema hatten.

Harmonische Beigeordnetenwahl

Politik wurde auch noch gemacht an diesem Abend. Neben der Vereidigung des neuen Ortsbürgermeisters wurden auch die Beigeordnetenstellen neu besetzt. Dabei herrschte große Harmonie im Rat. Die Erste Beigeordnete Isolde Vongerichten von der Fraktion Zukunft in Knittelsheim wurde einstimmig für fünf weitere Jahre in ihrem Amt bestätigt. Ebenfalls einstimmig war die Wahl des zweiten Beigeordneten Volker Märdian (CDU), sowie der spätere Beschluss des Rates, künftig zusätzlich einen dritten Beigeordneten installieren zu wollen. Dieser wird in der Sitzung im August gewählt und aus den Reihen der Freien Wähler kommen. Die Geschäftsbereiche der Beigeordneten seien hingegen noch nicht final abgestimmt, sagt Kuntz.

Der neu gewählte Rat.
Der neu gewählte Rat.
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