Kommentar Es wird eng werden

Eine Frage der Perspektive: Aus der Entfernung wirken Windräder deutlich kleiner.
Eine Frage der Perspektive: Aus der Entfernung wirken Windräder deutlich kleiner.

Zu dem Bau von Windrädern gibt es nur eine Alternative. Aber ohne die wird es wahrscheinlich sowieso nicht gehen.

Es wird eng: Der Karlsruher Energieversorger EnBW will bis 2028 aus der Kohleverstromung aussteigen. Das bedeutet: Ab dann wird aus dem großen Kraftwerk am Rhein gegenüber von Maximiliansau kein Rauch mehr aufsteigen.

Das ist eigentlich eine gute Nachricht – ganz allgemein und vor allem für die Menschen in Karlsruhe, bei denen die Abgase landeten. Aber es wird weiter Strom gebraucht: auch in Freckenfeld. Bald beziehen die Menschen auf dem Land ihren Strom nicht mehr aus Kraftwerken an den großen Verkehrsachsen in den Flusstälern, nahe den Ballungsräumen. Atom- wie Kohlekraftwerke wurden dort gebaut, weil sie Wasser zur Kühlung brauchen beziehungsweise weil die Kohle am günstigsten per Schiff transportiert wird.

Unser Energiehunger ist wahrscheinlich zu groß, um auf Standorte mit günstigen Windbedingungen verzichten zu können. Die Situation erinnert an das 19. Jahrhundert, als der Boden bis ins letzte Eck genutzt wurde, um Nahrung für die wachsende Bevölkerung zu produzieren. Die Lösung war damals : Auswandern. Das ist heute nicht mehr möglich. Bleibt als Alternative: Massiv Energie sparen. Aber ohne das wird es wahrscheinlich eh nicht gehen.

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